Für alle, die sich in der momentanen Corona-Situation nicht selbst mit benötigten Lebensmitteln versorgen können beziehungsweise sollen, haben der Bad Uracher Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und die evangelische Kirchengemeinde in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung Bad Urach einen Einkaufsservice organisiert. Wie die Stadt mitteilt, können Bürger aus Bad Urach und den zugehörigen Ortsteilen Wittlingen, Hengen, Sirchingen und Seeburg jeweils montags und freitags von 9 bis 13 Uhr unter der Telefonnummer (0 71 25) 15 61 56 Bestellungen aufgeben.

Lieferung für Betroffene

Die georderten Waren werden an den Folgetagen von Ehrenamtlichen in DRK-Fahrzeugen ausgeliefert. Das Angebot gilt insbesondere für ältere Mitbürger und für Menschen, die der besonderen Corona-Risikogruppe angehören. Unterstützt werden damit Personen, die zurzeit nicht selbst zum Einkaufen gehen sollten und auch sonst niemanden haben, der dies für sie erledigen könnte.
Die Anrufer können aus einer vorher festgelegten Produktliste auswählen. Anhand der Kundenwünsche erstellen die Ehrenamtlichen einen Lieferschein, mithilfe dessen die gewünschten Waren anschließend zusammengepackt werden. Dabei ist zu beachten, dass auch beim Einkaufsservice lieferkritische Artikel, die derzeit in den Märkten Mangelware sind, nicht zugesichert werden können, heißt es in der Mitteilung der Stadt.

Über 70 Artikel im Angebot

Die ehrenamtlichen Helfer, um DRK Ortsvereinsvorsitzende Michael Schweizer, haben eine Liste mit über 70 Artikeln ausgearbeitet, aus der die Betroffenen das Benötigte auswählen können. Von frischen Backwaren, über Gemüse oder Obst, bis hin zu Getränken oder Hygieneartikel reicht das Angebot. „Aber“, so hält Schweizer auf Nachfrage der SÜDWEST PRESSE fest, „wir werden dynamisch auf Nachfragen reagieren“. Zuvor hatte das DRK verschiedene Kooperationen etwa mit regionalen Bäckereien, Getränke- und Supermärkten geschlossen, die das DRK unterstützen.

Große Zahl an Helfer

Derzeit sind es rund zehn Helfer, die in Schichten die Lebensmittel einkaufen und an die Betroffenen verteilen. Darunter auch solche, die sich spontan entschlossen haben, zur Versorgung der Menschen beizutragen. Schweizer zeigte sich positiv überrascht über die große Bereitschaft und die große Zahl der Helfer.
Sollten mehrere Helfer, etwa durch einen Notfalleinsatz der medizinischen Art dennoch verhindert sein, wird die evangelische Kirche vorübergehend einspringen und die Versorgung der Menschen sicherstellen.

Keine Lieferung in die Wohnungen

Die Verantwortlichen weisen zudem darauf hin, dass die notwendigen Hygienestandards selbstverständlich eingehalten werden. Daher werden die bestellten Lebensmittel zwar bis an die jeweiligen Wohnungstür geliefert, die Wohnung selbst wird von den Helfern aber nicht betreten. Auch abhängig von der Konstitution und der Wohnsituation der Belieferten werde man situativ entscheiden, wo die Waren abgestellt werden. „Je weiter weg vom Haus“, so Schweizer, „umso besser.“ Ziel sei es einerseits, die Helfer nicht in Gefahr zu bringen, andererseits das Virus nicht weiterzuverbreiten.

Einkaufsdienst kann sich ausweisen

Wer Waren bestellt hat, wird gebeten, das Geld abgezählt bereit zu halten. Wie teuer die Bestellung ist, lässt sich im Einzelnen anhand des Einkaufszettels errechnen. Um Missbrauch vorzubeugen, weist das DRK ausdrücklich darauf hin, dass alle Mitglieder des Einkaufsdienstes im Besitz eines DRK-Ausweises sind oder DRK-Dienstkleidung tragen.

Lebensmittel an die Haustüre bestellen

Der Einkaufsdienst des DRK, der evangelischen Kirche und der Stadt startet am kommenden Freitag, 27. März. An diesem Tag können Bedürftige Lebensmittel bestellen, die in den darauffolgenden Tagen geliefert werden.  Bestellungen unter Telefon (0 71 25) 15 61 56.