Am Freitag war wieder Partyzeit in der Bad Uracher Innenstadt in verschiedenen Cafés, Bars und Restaurants der Kurstadt. Der Einladung, vor dem langen Feiertagswochenende ausgelassen zu feiern, waren weit mehr als 800 musikinteressierte Gäste gefolgt. Ein neuer Besucherrekord für die Musiknacht: „Das war eine der kleinsten, wenn nicht sogar die kleinste Musiknacht im weiten Umkreis, aber genau das schätzen unsere Besucher, die von Jahr zu Jahr mehr werden“, sagt Veranstalter Sebastian Hauenstein.
Klein und übersichtlich
Tatsächlich kommen die Gäste nicht nur aus der Kurstadt, sondern zum Beispiel auch aus Pfullingen, Reutlingen, Metzingen und aus den Gemeinden der umliegenden Alb. Viele bringen Freunde mit und finden: „Bad Urach ist anders als die großen Musiknächte, wir freuen uns immer schon darauf.“ Die meisten schätzen, dass es trotz steigender Besucherzahlen „klein und übersichtlich“ ist. Aber auch wer zum ersten Mal teilnahm, wie Martina Lehmann aus Grabenstetten, war begeistert. „Dafür lohnt es sich runter nach Bad Urach zu fahren“, sagt sie.
Alle Besucher erhielten ein Armbändchen als Eintrittsausweis, denn das Prinzip ist: Einmal zahlen, überall dabei sein. So konnte jeder die verschiedene Musikstile genießen und jederzeit dorthin wechseln, wo es ihr oder ihm am besten gefiel. Das heißt, es war nicht einfach, einen Platz zu finden, denn überall war es voll bei rund fünf Stunden Live- Musik.
Aus der Konserve gibt es in Bad Urach nichts. Dafür sorgten am Freitag „Werner Dannemann und Friends“ im Wirtshaus Laurentia, die ebenso begeisterten wie „The Madisons“, ein Gesangsduo aus Eritrea und Frankreich, das eine gelungen Premiere im „Zill“ feierte. Dabei schmeckte „Juleps“, eines der ältesten, gemischten Getränke den Besuchern genauso wie Weine aus biologischem Anbau. „Acoustic Malt“, die in „Roser’s alte Backstube“ aufspielten, nahmen ebenfalls zum ersten Mal an der Bad Uracher Musiknacht teil, während „The Futage“ in „Frank’s Bar und Lunge“ seit vielen Jahren fester Bestandteil der Veranstaltung sind und jetzt sicher viele neue Fans haben. Das gilt natürlich auch für die Künstler an den anderen beteiligten Veranstaltungsorten, wo mit Live-Musik von Rock’n’Roll bis Funk und Pop für jeden Musikgeschmack etwas dabei war. „Mørt’s Plan B“ begeisterte die Zubörer in der „Ratstube“. Mørt spielte dabei erstmals mit seiner vierköpfigen Band auf, die Rockklassiker der vergangenen 50 Jahre in ausgefallener Weise interpretierten.
Für gute Laune sorgten auch „Pig Ass and the Hoodlums“, die im Café Ruf aufspielten. Das Trio präsentierte ursprünglichen Rock’n’Roll. Die Besucher erlebten einen Brückenschlag von den bahnbrechenden Originalen der 1950er Jahre bis hin zu den Neo-Rockabillys. Bereits im vergangenen Jahr war es den Musikern geglückt, das Publikum in Bad Urach mit dieser Mischung zu begeistern. Partystimmung boten auch „Fuenfkommanull“ im Bräustüble mit Rock, Pop und Stimmungshits.