Die Hoffnungen von Metzger Wilhelm Dietz, seine Filialen zumindest in Bietigheim-Bissinen halten zu können, haben sich offenbar zerschlagen. Mit Ablauf dieses Monats werden laut Insolvenzverwalter Dr. Tibor Braun nun doch sämtliche Filialen geschlossen. Mitte der Woche war Dietz gegenüber der BZ noch davon ausgegangen, dass wenigstens die Filialen in Bietigheim-Bissingen erhalten werden können und nur die Geschäfte in Stuttgart und Ludwigsburg betroffen sind. Dietz hatte allenfalls von einer vorübergehenden Schließung der übrigen Geschäfte gesprochen (die BZ berichtete).
Nun bestätigte Insolvenzverwalter Braun: „Es ist uns letztlich aus unterschiedlichen Gründen nicht gelungen, einen Investor für ein Bündel an Filialen zu finden.“ Braun bezeichnete einzelne Niederlassungen als Katastrophen-Filialen, etwa in Stuttgart. Der Insolvenzverwalter hält es dennoch nicht für ausgeschlossen, dass die Bietigheimer Geschäfte wieder geöffnet werden – unter welchem Betreiber und Namen stehe aber nicht fest.
Die Insolvenz bedeutet darüber hinaus aber auch nicht das Aus für den Traditionsbetrieb. in Bietigheim-Bissingen. Die Produktion am Hauptsitz in der Gustav-Rau-Straße mit Catering und Großkundengeschäft geht laut Braun weiter. „Da laufen derzeit intensive Verhandlungen über eine Nachfolgelösung“, sagte der Stuttgarter Rechtsanwalt. Somit sind auch nicht alle der rund 100 Mitarbeiter von der Kündigung betroffen. 35 Beschäftigte im Produktionsbetrieb behalten ihren Job, während sich 55 Mitarbeiter vor allem aus dem Verkauf nach einer neuen Stelle umsehen müssen. Letzteres hält Braun für unproblematisch. „Die Nachfrage nach Fachkräften im Metzgereihandwerk und im Verkauf ist riesig. Ich gehe davon aus, dass mindestens 90 Prozent der Betroffen eine Nachfolgebeschäftigung finden werden.“