Ob Ingersheim das gebacken kriegt? Stefanie Burk hofft darauf, und ist zuversichtlich, dass viele Einwohner der Gemeinde am Sonntag auf dem Hindenburgplatz vorbeischauen werden und anpacken. Die Hauptamtsmitarbeiterin der Gemeinde kann nur Vermutungen aufstellen, denn das Fest ist etwas ganz Neues.
Die Idee dazu ist allerdings schon drei Jahre alt. Unter dem Titel „Ingersheim kriegt’s gebacken“ wird nun das neue Format in die Tat umgesetzt. Am Sonntag ist Premiere. „Wir wollen ein kleines, aber feines Fest im Herzen Ingersheims feiern“, sagt Stefanie Burk, die zum fünfköpfigen Organisationsteam gehört. Im Vordergrund steht der soziale Aspekt: Das Fest soll den Ingersheimern eine Plattform zum Kennenlernen sein, Alteingesessene und Neuankömmlinge sollen miteinander ins Gespräch kommen können. In Ingersheim leben gut 6000 Menschen, 2017 hat die Gemeinde bislang 400 neue Einwohner registriert (Stichtag 7. September).

Geld für Bürgerpark

Außerdem werde der Gewinn aus dem Verkauf vom Speisen und Getränken den Ingersheimer Bürgern zugutekommen. Stefanie Burk unterstreicht das Konzept: „Der Bürger soll merken, dass er vom Erlös auch wirklich etwas hat.“ Angedacht ist beispielsweise die Gestaltung eines Bürgerparks auf dem alten Friedhofsgelände. Das fünfköpfige Organisationsteam um Stefanie Burk und Seniorenarbeits-Koordinatorin Christine Pastow hat im letzten halben Jahr intensiv an der Umsetzung des Projekts gearbeitet. Das Fest richte sich natürlich nicht nur an Senioren, sondern an alle Altersgruppen, betont Burk.
Ein Rahmenprogramm sei erstmal nicht geplant. Aber sollte Ingersheim es wirklich gebacken kriegen, und das Fest gut angenommen werden, könnte sie sich vorstellen, das Konzept für weitere Auflagen in der Zukunft auszubauen, sagt die Hauptamtsmitarbeiterin und fügt hinzu: „Ich würde es mir wünschen.“
Nun liegt aber zunächst der Fokus auf kommendem Sonntag. Die Eröffnung des Fests mit Bürgermeister Volker Godel ist für elf Uhr angesetzt, geplantes Ende gegen 18 Uhr. Rund 40 ehrenamtliche Helfer werden beteiligt sein. Die meisten davon kümmern sich um das Backen, wie es der Name des Fests vermuten lässt. Frisch zubereitete Kartoffel- und Zwiebelkuchen aus dem Backhaus bilden den Kern des Speisenangebots. Zusätzlich werden auch Würste vom Grill sowie Kaffee und Kuchen angeboten, so Burk. Die Jugend der evangelischen Kirchengemeinde plane darüber hinaus, alkoholfreie Saftcocktails zu mixen.

Mit Denkmalführung

Da die bundesweite Veranstaltung „Tag des offenen Denkmals“ ebenfalls am Sonntag stattfindet, führt der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Großingersheim, Michael Harr, in diesem Rahmen um 14 und um 16 Uhr durch die teilsanierte Martinskirche.

Aktive Kommune: Wie das Projekt entstand

Vor dreieinhalb Jahren, im April 2014, hat die Gemeinde Ingersheim als einzige Kommune aus dem Landkreis Ludwigsburg ihre Teilnahme am Managementverfahren „Familienfreundliche, bürgeraktive und demografiesensible Kommune“ gestartet. Zum Angebot der Landesministerien für Arbeit und Sozialordnung sowie für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Kooperation mit weiteren Institutionen gehörte unter anderem eine Zukunftswerkstatt, in der Themen und Projekte für die Gemeinde erarbeitet wurden.
Eine der Ideen sei vor etwa eineinhalb Jahren aufgegriffen worden, berichtet Hauptamtsmitarbeiterin Stefanie Burk. Daraus entwickelte sich „Ingersheim kriegt’s gebacken“. sab