„Der Preis ist verhältnismäßig hoch, verglichen mit dem Bildungszentrum West“, sagte Maik Stefan Braumann (CDU) in der Sitzung des Bauausschusses am Donnerstagabend. Es geht um den Neubau der Fuchshof-Schule in der Ludwigsburger Oststadt, auf dem Gebiet der ehemaligen Jäger- und Stadtgärtnerei, deren Abbruch voraussichtlich im August abgeschlossen sein wird. Die Gesamtkosten für die geplante Grundschule wurden auf 32,7 Millionen Euro berechnet, darin enthalten sind die Gebäudekosten in Höhe von 24 Millionen, 1,4 Millionen für Grünflächen sowie 1,8 Millionen Euro für das lose Mobiliar wie Tische und Stühle. Auch wurde vom Controlling-Team der Stadt Ludwigsburg ein finanzieller Puffer eingeplant, der Baupreissteigerungen und Unvorhergesehenes abdecken soll. Dieses Vorgehen wurde vom Ausschuss durchweg gelobt. „Wir haben die Hoffnung, dass es günstiger wird“, sagt Dr. Daniel O’Sullivan (SPD). Aber er begrüße die realistische beziehungsweise höhere Kostenschätzung, die eine Enttäuschung über mögliche Mehrkosten minimiere.
Erweiterungsfläche eingeplant
Ein Puffer wurde auch bei der Fläche der dreigeschossigen Schule mit rund 3500 Quadratmetern Raumprogramm eingeplant. Eine sogenannte Erweiterungsfläche. Darf man dem Schulentwicklungsplan aus dem Jahr 2016 glauben, wird es in zehn Jahren bis zu 1000 zusätzliche Grundschüler geben, verglichen mit den Zahlen aus dem Schuljahr 2015/16. Nach diesen Prognosen ist auch in Ludwigsburgs Oststadt mit mehr Grundschülern zu rechnen. 616 Kinder sollen nach der Fertigstellung (voraussichtlich zum Schuljahr 2020/21) dann an der 5,5-zügigen Grundschule lernen können. Im April nächsten Jahres soll mit dem Bau der Grundschule begonnen werden. Der Schulbau wird, wie auch das Bildungszentrum West, in Holzbauweise und mit einem hohen Vorfertigungsgrad errichtet. Das sei nicht nur behaglicher für die Kinder als ein Betonbau, auch entspricht das Gebäude dem „cradle to cradle“-Wunsch der Stadt Ludwigsburg, also einem Wertstoffkreislauf. Einen Inklusionsbereich soll die Schule bekommen sowie Lerncluster, zwei große Lichthöfe und ein Flachdach mit extensiver Dachbegrünung.
Zeitlicher Vorteil von Holz
Wie Kurt auf Nachfrage von Braumann berichtet, habe die Holzbauweise zwar keine Kostenvorteile (aber auch keine Nachteile), jedoch einen zeitlichen Vorteil von 20 bis 30 Prozent aufgrund der modularen Bauweise. Die Dauerhaftigkeit des Schulbaus sei gleich oder länger als die eines Betonbaus. Elga Burkhardt (LUBU) erinnerte an den 1970er-Jahre-Betonbau des Bildungszentrums West, der unsanierbar ist und deshalb ersetzt werden muss.
Teuer ist im Fuchshof vor allem die Erdreichmodulierung aufgrund des schlechten Baugrunds, der eine Pfahlbauweise erforderlich macht. Baubürgermeister Michael Ilk bekommt einen einstimmigen Baubeschluss zur Erschließung des Geländes, mit dem Zusatz, zu prüfen, ob es nicht sinnig sei, eine Tiefgarage unter der Schule einzuplanen. Kurt gibt zu bedenken, dass sich der Bau verzögern würde und er die Mehrkosten nicht für wirtschaftlich erachte, trotzdem werde die Option einer unterirdischen Tiefgarage geprüft.