In den frühen Morgenstunden ist es im Innenstadtbereich von Sulz am Neckar zur Sprengung von zwei Geldautomaten gekommen. Am frühen Mittwochmorgen gegen 4 Uhr verschafften sich vermutlich mehrere Täter Zutritt zum Vorraum einer Bankfiliale und sprengten die zwei Geldautomaten. Anschließend flüchteten sie – laut Zeugenberichten – in einem schwarzen Audi-Kombi in Richtung Autobahn.
In den sozialen Medien kursieren Fotos und Videos
Die Polizei Konstanz leitete Fahndungsmaßnahmen ein, die von angrenzenden Polizeipräsidien und der Polizeihubschrauberstaffel unterstützt worden sind. Zu einer Festnahme kam es nicht.
Die Kriminalpolizeidirektion Rottweil hat noch am Morgen die Ermittlungen aufgenommen. Die Kriminaltechnik sicherte über mehrere Stunden Spuren im komplett zerstörten Eingangsbereich und im Innenraum der Bank. Der Tatort ist abgeriegelt, mit Flatterband abgesperrt, niemand außer den Kriminaltechnikern darf ihn im Moment betreten.
Über die Höhe der entwendeten Summe und des entstandenen Gesamtschadens können zum derzeitigen Stand der Ermittlungen keine Angaben gemacht werden.
Bargeld liegt auf dem Boden der Filiale
Inzwischen scheint allerdings festzustehen, dass das die Täter eine sechsstellige Euro-Summe erbeutet haben könnten. Laut einem Polizeisprecher liege noch einiges an Bargeld am Boden der Filiale. Die Täter konnten auf ihrer Flucht offenbar nicht alle Scheine zusammenraffen.
In den sozialen Medien kursieren Handyfotos vom vermeintlichen Fluchtfahrzeug. Ob die veröffentlichten Bilder und Videos im Zusammenhang mit der Tat stehen, wird von der Polizei derzeit geprüft.
Mehrere Anwohner seien durch zwei Sprengungen aus dem Schlaf gerissen worden. Laut einem Pressesprecher der zuständigen Polizei Konstanz habe eine Zeugin vier maskierte Täter wahrgenommen.
Nähe zur Autobahn 81 als Auswahlkriterium
Erste Angaben, wonach es sich bei dem Fluchtfahrzeug um einen Audi-RS handeln könnte, hätten sich bislang nicht bestätigt, sagte ein Polizeisprecher gegenüber der Neckar-Chronik. Möglicherweise hätten sich die Täter die Filiale aufgrund der Nähe zur Autobahn 81 ausgesucht.
Die Sulzer Feuerwehr war ebenfalls zum Tatort ausgerückt und kontrollierte den Gefahrenbereich mit Hilfe einer Wärmebildkamera. Außerdem wurden angrenzende Wohnbereiche auf mögliche Gefahren kontrolliert.
Splitter würden überall auf der Straße liegen. Ernsthaft verletzt worden sei nach bisherigen Erkenntnissen niemand.
Nach Information der NRWZ haben die Bewohner des Gebäudes ihre Wohnung noch in der Nacht verlassen, weil sich durch die Explosionen Rauchgase entwickelten.
Die Polizei bittet Personen, die Hinweise zur Tat, den Tatverdächtigen, zum Verbleib des Tatfahrzeugs oder zu einer früheren Beobachtung in der Nähe des Tatortes machen können, dies bei der Kriminalpolizeidirektion Rottweil unter 0741 477-0 oder bei einer sonstigen Polizeidienststelle zu melden.
Es ist nicht der erste Überfall dieser Art
Erst im Dezember des vergangenen Jahres wurde ein Volksbank-Automat in Empfingen gesprengt. Allerdings wurden die mutmaßlichen Täter im Ausland gefasst. Anfang Januar dann flog der Geldautomat in Rottenburg-Hailfingen mitten in der Nacht in die Luft, bislang gab es in diesem Fall noch keine Festnahme. Aber: Dort wurde durch die Wucht der Sprenger der angrenzende Dorfladen schwer beschädigt.