Als ein voller Erfolg kann der erste Teil des 50-jährigen Partnerschaftsjubiläums zwischen der schwäbischen Stadt Haigerloch und der französischen Stadt Noyal-sur-Vilaine verbucht werden. „Es war einfach toll“, sagen Angelika Pieper und Edelhard Becker vom Haigerlocher Förderverein über die Jubiläumsfahrt zu den französischen Freunden in der zweiten Pfingstferienwoche. Die Begegnungen in Noyal waren geprägt von großer Wiedersehensfreude und Herzlichkeit – und hochsommerlichen Temperaturen von bis zu 42 Grad.
Empfang auf dem „Place de Haigerloch“
Gleich nach der Ankunft und herzlicher Begrüßung auf dem „Place de Haigerloch“ folgte der erste Höhepunkt: die feierliche Eröffnung einer Jubiläumsausstellung „Hommage an Karl Hurm“ im Noyaler Rathaus, umrahmt vom Vokalensemble „Senza Mesura“ und einer profunden, zugleich auch witzigen und sehr einfühlsamen Einführung durch die Kunsthistorikerin Ramona König.
Karl Hurm: „Künstler unserer Partnerschaft“
Der Haigerlocher Galerist Hermann-Joseph Speier sagte in seiner Begrüßungsrede, dass die Ausstellung ein Wunsch von Hurm gewesen und nach dem Tod des Künstlers und dessen Frau Anni im Juni 2019 nun zu einer „Gedenkausstellung“ geworden sei. Speier: „Karl Hurm war ist und bleibt der Künstler unserer Partnerschaft“. Auch das Ehepaar Kessler (Tochter des Künstlers) war anwesend.
Feinste deutsch-französische Spezialitäten
Dann machte man sich ausgehfein für den Galaabend in der Salle Tréma. Es war ein schönes Fest mit einem Fünf-Gänge-Menü mit feinsten deutsch-französischen Spezialitäten, einem Jubiläumsdessert mit „Feuerwerk“ und mit Musik und Tanz. Es gab Reden und Grußworte und es wurden Ehrenurkunden an verdiente Konstrukteure der Städtefreundschaft verliehen.
Der Samstag brachte erneut Temperaturen im 40-Grad-Bereich, was natürlich Auswirkungen auf die vorgesehenen Olympiaden mit Klettern und Petanque in der Vitalia-Halle hatte. Den Jugendlichen, die sich der Herausforderung dennoch stellten, zollt Angelika Pieper auch im Nachhinein noch große Anerkennung für ihr Durchhaltevermögen.
Ginkgo symbolisiert Goldhochzeit
Am Abend dann der nächste Höhepunkt, zugleich eine bleibende Erinnerung an die vergangenen 50 Jahre und Botschaft für die nächsten Jahrzehnte: Am Bürgerzentrum „Intervalle“ wurde ein Jubiläumsbaum, ein Ginkgo biloba, gepflanzt. Hier griffen Noyals Bürgermeisterin Marielle Muret-Baudoin und Haigerlochs Bürgermeister Heinrich Götz gleichzeitig zum Spaten. Der Baum, dessen Blätter sich goldgelb färben, ist ein schönes Symbol für die „Goldhochzeit“ der beiden Städte. Nach getaner „Arbeit“ ging es dann hinein in den „Bal-Fou“, einem großen Fest in den Straßen Noyals. Simone Hönisch hatte erneut einen gefeierten Auftritt auf der Bühne inmitten hunderter Besucher.
Junge Unternehmer sind interessiert
Am Sonntagmorgen machte sich die Haigerlocher Delegation auf die Heimreise. Es war ein großes Küssen, Umarmen und Winken, dass sie hier nach dem Verladen der Gepäckstücke abspielte. Auch das eine oder andere Tränchen floss.
Und welche Neuigkeiten bringen die „Botschafter“ mit aus der Partnerstadt? Da sind zum einen die Hunderte von Fotos, Schnappschüssen, Impressionen von Edelhard Becker, die anzuschauen großen Spaß macht und die zum Teil ins zweite, französische Jubiläumsbuch Eingang finden sollen. Da sind auch junge Noyaler Unternehmer , die Angelika Pieper kennengelernt hat, und die laut ihr darauf „brennen“, in Haigerlocher Unternehmen Praktika absolvieren zu können. Da ist ein Künstler, der gern in Haigerloch ausstellen würde – er wurde bereits an den Kunstexperten Speier vermittelt.