Der Mann wollte Medienberichten zufolge am 26. Mai, einem Dienstag, nachmittags noch eine Runde über Oberschwaben drehen. In Rottweil-Zepfenhan soll er bei schlechtem Wetter gestartet und in Richtung Ulm geflogen sein.
Über Ulm plötzlich technische Probleme
Inzwischen scheint festzustehen, dass über Ulm, wo die Maschine des älteren Mannes längere Zeit gekreist sein soll, technische Probleme auftraten. Navigation und Funk sollen ausgefallen sein, berichten die „Stuttgarter Nachrichten“.
Einfach immer die Donau entlang
Ab dann habe sich der Pilot an der Donau orientiert. Wegen der dichten Bewölkung soll er die Richtung verwechselt haben, flog über den Böhmerwald bis zum Flughafen Prag.
Kein Kontakt möglich: Landung auf gesperrter Bahn
Völlig unangekündigt soll er dann, kurz vor Sonnenuntergang, nach drei Stunden in der Luft auf dem Prager Verkehrsflughafen gelandet sein – und das auf Landebahn 06, die wegen Bauarbeiten geschlossen gewesen ist. Verletzt wurde niemand, es entsteht auch kein Sachschaden.
Keine Reaktion auf rote Scheinwerfer
Per Funk habe die Flugleitung versucht, mit ihm in Kontakt zu treten – vergeblich. Er konnte nichts hören, heißt es. Auch auf rote Scheinwerfer habe der Mann nicht reagiert. Ihm sei schlicht der Treibstoff ausgegangen. Daher die Landung. Einen Pilotenschein soll er ebenfalls nicht dabei gehabt haben.
Hochrangiger deutscher Unternehmer am Steuerknüppel
Der 79-Jährige hat den Berichten zufolge ein Propellerflugzeug vom Typ Mooney M-20 geflogen, eine kleine in Österreich gemeldete Privatmaschine. In Prag hieß es gegenüber der Presse, der Pilot sein „ein hochrangiger Deutscher“, ein Unternehmer. Berichten zufolge stamme er aus einem Nachbarlandkreis von Rottweil.
Nun ermitteln sowohl die tschechischen Behörden als auch die deutsche Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung. Auch wenn wegen der Corona-Pandemie die meisten Flüge gestrichen waren, sprechen die tschechischen Behörden von einem „ernsten Zwischenfall“.