Schon eine kleine Ewigkeit stöhnen die Anwohner der Haigerlocher Straße in Rangendingen über Raser, Brummis und viel zu viel Durchgangsverkehr. Ab Mittwoch, 4. Oktober, können sie aufatmen. Die Straße wird saniert und während der Bauzeit für den überörtlichen Verkehr gesperrt, wie Bürgermeister Johann Widmaier am Montag in der Gemeinderatssitzung mittelte. Noch dieses Jahr soll der neue Belag aufgebracht werden.
Im Zuge der Gehwegsanierung und Fahrbahnerneuerung sollen auch alle Häuser entlang der Straße Breitbandanschlüsse bekommen. Rangendingen komme auf diese Weise in den Genuss eines vorgezogenen Projektes innerhalb der großen Breitband-Initiative, zu der sich mehrere Landkreise zusammengeschlossen haben. Auch Anschlüsse an die Gasversorgung können mitverlegt werden.
Rückblickend auf die Proteste der Anlieger aus der Haigerlocher Straße und dem Neubaugebiet „Gasse“ in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause (wir berichteten) gab Bürgermeister Widmaier die Ergebnisse der Verkehrszählung vom 5. bis 13. September bekannt. Gegenüber früheren Erhebungen habe sich die Verkehrsbelastung in der Ortsdurchfahrt deutlich entspannt. Die erneuerten Zubringer und Beschilderungen in Richtung Autobahn wirkten sich für Rangendingen positiv aus. So wurden in dem Zeitraum 54 500 Fahrzeuge gezählt, was etwa 6800 pro Tag entspricht. „Wir hatten schon weit über 7000“, so Widmaier. Der Anteil der Kleinlastwagen betrug etwa zehn Prozent, der großer Brummis nur etwa ein Prozent.
Auch der Eindruck, auf der Haigerlocher Straße seien überdurchschnittlich viele Raser unterwegs, täuscht offenbar. Die Verkehrsmessung habe ergeben, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit ortseinwärts aus Richtung Haigerloch bei 56 Stundenkilometern lag, ortsauswärts bei Tempo 50. Natürlich gab es Ausreißer: Der Spitzenreiter hatte Tempo 117 auf dem Tacho. Außerdem dürften die Durchschnittswerte nicht darüber hinwegtäuschen, dass ortseinwärts 78 Prozent und ortsauswärts 48 Prozent der Fahrzeuge zu schnell waren.
Künftig will Rangendingen dem Problem mit einer stationären Blitzanlage an der Bushaltestelle in Richtung Haigerloch (Einfahrt Schwalbenweg) und zusätzlichen mobilen Messungen im Ort Herr werden.
Das Ortsschild werde nicht versetzt. Es stehe „an der richtigen Stelle“, hieß es von Seiten der Verkehrsbehörde. Anlieger der Haigerlocher Straße hatten im Juli gefordert, das Schild weiter vom Ort weg zu setzen, um den Verkehr schon vor den Toren Rangendingens zu verlangsamen.
Breitere Gehwege und Flüsterbelag
Für 755 000 Euro wird die Haigerlocher Straße von der Ortsmitte bis zur Straße „Winterrain“ gemacht: Die Gehwege werden verbreitert, die Fahrbahn wird schmäler und bekommt einen Flüsterbelag. Die Fußgängerüberwege in Richtung Hirrlinger Straße und im Bereich des ehemaligen Gasthauses „Löwen“ werden durch Querungshilfen ersetzt. Drei Viertel der Kosten übernimmt das Land, die Gemeinde zahlt für die Gehwege.