„Die aktuellen Meldungen über eine Auseinandersetzung der Bundesregierung mit US-Präsident Trump bezüglich der Impfstoffentwicklung der Firma Curevac in Tübingen, sind befremdlich“, sagt die Tübinger Bundestagsabgeordnete der Linken, Heike Hänsel.
Hänsel: „Angesichts der schnellen globalen Verbreitung des Covid19-Virus muss die Welt geschlossen gegen diese Krankheit vorgehen. Die Firma Curevac ist aufgerufen, ihrer internationalen Verantwortung gerecht zu werden.“

Hänsel: Curevac hat jahrelang von öffentlichen Geldern profitiert.

Auch die Forschung am Corona-Impfstoff findet in Zusammenarbeit mit dem bundeseigenen Paul-Ehrlich-Institut statt. „Sollte Curevac einen anwendbaren Impfstoff zur Produktionsreife bringen, darf daraus kein Milliardengeschäft gemacht werden, sondern muss angesichts dieser Pandemie, das Patent der UN-Weltgesundheitsorganisation WHO zur Verfügung gestellt werden“, fordert Heike Hänsel. „Dafür muss sich die Bundesregierung einsetzen. Wichtige Gesundheitsforschung muss öffentlich stattfinden und darf nicht privatisiert werden.“
Gerade die afrikanischen und lateinamerikanischen Länder, mit schwachen öffentlichen Gesundheitssystemen, müssten diesen Impfstoff kostenlos erhalten können. Hänsel: „Die Ausbreitung des Coronavirus steht in diesen Kontinenten erst am Anfang und kann aufgrund der immer noch hohen Armutsraten unvorstellbare Ausmaße annehmen.”

Medienberichte: Trump will Curevac in die USA locken

Zwischen Deutschland und den USA gibt es einem Bericht der „Welt am Sonntag“ zufolge Auseinandersetzungen um das Tübinger Unternehmen, das an einem Impfstoff gegen das Coronavirus arbeitet.
US-Präsident Donald Trump versuche, deutsche Wissenschaftler mit hohen finanziellen Zuwendungen nach Amerika zu locken oder das Medikament exklusiv für sein Land zu sichern, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise in Berlin.
Der US-Präsident biete der Firma demnach angeblich einen hohen Betrag, um sich deren Arbeit exklusiv zu sichern. Trump tue alles, um einen Impfstoff für die USA zu bekommen. „Aber eben nur für die USA“, heißt es laut Zeitung dazu in der Bundesregierung.
Das Bundesgesundheitsministerium verwies auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur auf Äußerungen, die ein Ministeriumssprecher bereits gegenüber der „Welt am Sonntag“ gemacht habe. „Die Bundesregierung ist sehr daran interessiert, dass Impf- und Wirkstoffe gegen das neuartige Corona-Virus auch in Deutschland und in Europa entwickelt werden“, zitierte die Zeitung den Sprecher. „Diesbezüglich ist die Regierung in intensivem Austausch mit der Firma CureVac.“ Deutschland, so die Zeitung, versuche das Unternehmen mit finanziellen Angeboten zu halten.

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