Ein Getriebeschaden an der Schrankenanlage am Bahnübergang in Belsen hat am Montagvormittag zu erheblichen Behinderungen und riskanten Fahrmanövern geführt: Weil sich die Schrankenbäume nicht senkten, wurden Züge ausgebremst und Autofahrer querten trotz Rotlicht die Gleise.
Schranken werden manuell herab gelassen
Gegen 12 Uhr zeigten sich Techniker der Deutschen Bahn zuversichtlich, die Störung – vermutlich ein Motorschaden - im Laufe des Tages beheben zu können. Solange werden die Schranken bei herannahenden Zügen manuell herabgelassen und auch wieder geöffnet, bis der Defekt repariert sei, sagte ein Spezialist vor Ort.
Am späten Vormittag hatte der Schrankenantrieb bei drei der vier Halbschranken versagt. In der Folge schalteten die Lichtzeichen auf Dauerrot, die Barrieren schlossen sich aber nicht.
Züge müssen abbremesen
Herannahende Züge, deren Zugführer über den Defekt mittels Signalmitteilung bereits rechtzeitig vor Einfahrt in den Haltepunkt informiert wurden, mussten ihre Fahrt vor dem Bahnübergang abbremsen und mit akustischen Warnsignalen langsam die unbeschrankte Gefahrenstelle passieren. Züge der HZ, die aus Hechingen kommen, müssen sowieso vor dem Übergang stoppen. Sie setzten sich bei der Anfahrt mit Warnhupen in Bewegung.
Der schnelle Interregio, der nur in Hechingen und Mössingen hält, wurde allerdings ganz ausgebremst. Im Schritttempo konnte er die Stelle in beide Richtungen passieren, nicht ohne zuvor sein langgezogenes, ohrenbetäubendes Signalhorn einzuschalten. „Das hört sich an wie ein großer Tanker im Hamburger Hafen“, meinte ein Anwohner.
Polizei sichert den Übergang
Polizisten des Mössinger Postens sicherten zeitweise den Übergang, weil einige Verkehrsteilnehmer das Dauerrotlicht als Defekt erkannten und zwar vorsichtig, aber eigentlich verbotenerweise über den unbeschrankten Übergang fuhren. Normalerweise wird die Missachtung eines roten Blinklichts mit einem Monat Fahrverbot, vier Punkten und 240 Euro Strafe geahndet.
Ein Fahrlehrer ließ seine Schülerin umdrehen und einen Umweg fahren. Ihr taten es viele gleich. Das führte aber dazu, dass Laster auf die nächste Bahnunterführung am Ernwiesenstadion ausweichten und hier – verbotenerweise – mit ihren Mehrtonnern durchfuhren..