Die bunt bemalten Albstones erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Das Motto: Finden, Freuen, woanders wieder Aussetzen.
So legen einzelne Steine offenbar auf wundersame Weise auch mal längere Strecken zurück. Denn: Ein Stein mit einem bunten Herz und dem #albstones ist nun im Luftlinie über 300 Kilometer entfernten Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen aufgetaucht.

Woher stammt der Stein?

Die Finderin und die Albstones-Gruppe aus der Region um Stefan Buchholz stehen vor dem Rätsel: Stammt der Stein wirklich aus der Region, und wie kam er nach Bergisch Gladbach zu Claudia Rosenbaum-Clegg?
Die 57-Jährige wohnt in Köln und arbeitet seit sieben Jahren ehrenamtlich in einer ambulanten Hospizgruppe. Ob zuhause, im Krankenhaus oder im Pflegeheim: Wo auch immer Menschen sie brauchen, begleitet sie sie an ihrem Lebensende.

Sterbende und ihre Begleiterin entdecken Stein

In dem Hospiz sind Menschen wie die 84-jährige Frau O., wie sie Rosenbaum-Clegg im Gespräch mit unserer Zeitung nennt. Frau O. leidet an Krebs und einer Herzinsuffizienz.
Die Kölnerin begleitete sie zunächst ambulant zuhause, nun stationär im evangelischen Krankenhaus in Bergisch Gladbach. Den Verfall spüre sie bei der Frau wöchentlich immer mehr, erzählt sie.
Am vergangenen Montag kam es dann zur wundersamen Begegnung mit dem Albstone: Auf der kleinen Terrasse des Hospizzimmers bewunderte Rosenbaum-Clegg die Blumen und Gestecke, wie sie uns erzählt. Dort entdeckte sie dann auch den Stein.

Finderin bemalt selbst Steine

„Da ich selber Steine bemale, weckte er sehr stark mein Interesse und ich holte ihn ins Zimmer“, erzählt sie. „Frau O. erklärte mir, dass er eines Tages einfach dort gelegen hätte.“
Im Internet wurden sie auf der Suche nach den #albstones dann fündig. Rosenbaum-Clegg erzählte Frau O. davon und zeigte ihr andere Beispiele.
„Wir haben uns sehr angeregt unterhalten und uns versucht auszumalen, wie der Stein wohl seinen Weg nach Bergisch Gladbach gefunden hat“, erzählt Rosenbaum-Clegg.
Kam er in einer Handtasche einer Frau per Zug, hat ihn ein Kind, das zu Besuch im Hospiz war, mitgebracht?
Das ist auch Stefan Buchholz, einer der Initiatoren der Albstone-Gruppe in der Region, noch unklar. Er freute sich über die Nachricht aus Köln, sei aber auch sehr überrascht und erstaunt darüber, dass der Stein einen so weiten Weg zurückgelegt habe.
„Frau O. war berührt von dem weiten Weg des Steins, von den schönen Farben und dem Herz im Zentrum“, schreibt Rosenbaum-Clegg. Den Stein, der der Sterbenden einen Glücksmoment geschenkt habe, legen sie dann in ihre beiden Hände und schießen ein Foto.

Finderin will Künstler finden

Am Montagabend lädt es Rosenbaum-Clegg auf ihrer Instagram-Seite @art.de.cologne hoch. Seither suchen sie auch in der hiesigen Facebook-Gruppe #Albstones – bislang noch erfolglos – nach dem Künstler oder der Künstlerin. „Ich würde mich sehr freuen, wenn ich hier die Person finden würde, die diesen Stein gemalt hat“, schreibt die Kölnerin dort.

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