Für Thanheims Ortsvorsteher Rudolf Buckenmaier war die Lage glasklar. „Das ist der beste Entwurf, den wir bisher bekommen haben“, sagte er am Montagabend in der Sitzung des Ortschaftsrats Thanheim. Für das Gremium war es das erste Treffen nach langer Pause wegen der Corona-Pandemie. Daher beachteten sie genauso wie die vielen Gäste die gängigen Corona-Abstands- und Hygieneregelungen im Saal der Vereinshalle Thanheim.
Zwölf Wohnungen für Jung und Alt
Mit dem Entwurf meinte Ortsvorsteher Buckenmaier natürlich das geplante Mehrfamilienhaus für Jung und Alt in der Onstmettinger Straße 46 in Thanheim. Mit diesem Thema beschäftigt sich der Thanheimer Ortschaftsrat schon ein knappes Dreivierteljahr. Auf dem gut 1500 Quadratmeter großen Grundstück des einstigen Gasthauses Traube sollen Wohnungen für zwölf Familien beziehungsweise Wohnparteien geschaffen werden.
Ehemaliges Gasthaus wird abgerissen
Der Bauträger ist die Firma Roud-Haus aus Hechingen. Geschäftsführer Andreas Roud und Gesellschafterin Nathalie Roud stellten die beiden Varianten für das Zwölf-Familienhaus in der Vereinshalle vor. Die ehemalige „Traube“ soll demnach abgerissen werden.
Erste Variante: Mit Fahrrad-Keller
Für Variante eins sind im vorderen Bereich, zur Onstmettinger Straße hin, ein Spielplatz und daneben die Mülltonnen eingeplant. 23 Stellplätze stünden den zwölf Wohneinheiten in den Zwei- bis Drei-Zimmer-Apartments zur Verfügung.
Die Balkone zeigen zur Südseite, mit der Sicht ins Grüne. Zum Haus mit großzügigem Keller und Aufzug geht es über Stufen oder barrierefrei über eine Rampe. Fahrräder stünden im Kellerabstellraum. Möglich wären die Bikes aber auch im Außenbereich. Die Gebäudehöhe beträgt 12,85 Meter.
Zweiter Entwurf wird zum Favoriten
Der zweite Entwurf der Firma Roud-Haus, der rasch zum Favoriten des Ortschaftsrats und des Publikums avancierte, hätte eine Tiefgarage zu bieten. Die Ein- und Ausfahrt sei bei der 6,50 Meter breiten Fläche laut Andreas Roud „sehr gut“ mit zwei Autos gleichzeitig möglich.
Trend geht zu Tiefgaragen
Zusätzlich gäbe es 16 Außenstellplätze. Mit den acht Tiefgaragenplätzen böte dieser Entwurf leicht mehr Stellplätze als der andere. Hinzu kommt: Der Trend in den Gemeinden geht dem Geschäftsführer zufolge immer mehr hin zu Tiefgaragen. Diese überdachten Stellplätze seien sehr beliebt.
Bikes hätten im Freien Platz
Die 25 Fahrradstellplätze bei der Variante zwei wären dafür draußen angesiedelt. Die Gebäudehöhe beträgt 12,65 Meter. Auch einen Spielplatz und einen barrierefreien Gebäudeeingang gäbe es. Ansonsten ist der Hausbau ähnlich dem ersten Entwurf.
Zweiter Rettungsweg ist den Räten wichtig
Lediglich die Kellerabteile sind kleiner, da in der Tiefgarage acht Autos parken können. Kritisiert wurde lediglich der fehlende zweite Fluchtweg. Teile des Ortschaftsrats bezweifelten, inwieweit die es reiche, dass die Feuerwehr im Brandfall eine lange Leiter habe. Es wurde vorgeschlagen, im Außenbereich eine Fluchttreppe auch von ganz oben zu schaffen. „Gut, wir werden das dann berücksichtigen“, sagte Andreas Roud bezüglich der Problematik.
Schon Interesse an den Apartments
Ratsmitglied Andreas Löffler wollte wissen, ob schon Wohnungen verkauft worden seien. Andreas Roud erwiderte, dass es „mehrere mündliche Anfragen“ aus Albstadt und Bisingen gebe. Wenn es dann eine Zusage für das Projekt gibt, möchte die Firma die Reservierungen vornehmen.
Bisingen ist „eine ganz andere Welt“
Andreas Roud zeigte sich optimistisch, dass die Apartments dann auch ihre Abnehmer finden würden. Andere Bauträger seien zwar vorsichtig, weil es in Bisingen zum Beispiel besseren Bedarf gebe, das sei eine „ganz andere Welt“, aber Roud rechnet damit, dass auch in Thanheim die Nachfrage hoch sein wird, da hier weniger Wohnungen gebaut werden.
Chance auch für Senioren
Gerade ältere Thanheimer hätten dann die Chance ein altes Haus zu verkaufen und in eine kleinere, barrierefreie, schicke Wohnung zu ziehen. „Die Innenausstattung ist hochwertig“, resümierte der Ortsvorsteher.
Entscheidung wird noch gefällt
Und: „Es wäre lobenswert, wenn so ein Gebäude nach Thanheim kommen würde“, so Rudolf Buckenmaier. Viele Ortschaftsratsmitglieder waren gerade vom Entwurf der Tiefgarage angetan. Entscheiden wird sich das Gremium aber erst noch. Auch das Landratsamt hat ein Wörtchen mitzureden.
Von daher kann es noch einige Monate dauern, bis das Vorhaben umgesetzt sein könnte. Ortsvorsteher Buckenmaier hofft aber, „dass es gebaut wird, bevor die Traube zerfällt. Da ist so ein Kasten fast schöner“, findet er.