Die Jugendmusikschule Hechingen und Umgebung ist ein Erfolgsmodell und „gut unterwegs“, stellten der Verbandsvorsitzende, Haigerlochs Bürgermeister Dr. Heinrich Götz, und der neue Musikschulleiter Stefan Riethmüller unisono in der Verbandsversammlung am Dienstag im Bürgerhaus Haigerloch fest.
In der Sitzung waren die sechs Mitgliedsstädte und -gemeinden Hechingen, Rangendingen, Jungingen, Bisingen, Grosselfingen und Haigerloch durch die jeweiligen Bürgermeister beziehungsweise Gemeinderatsmitglieder vertreten.
Im Kalenderjahr 2019 wurden 1241 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Das bedeutet einen Zuwachs von 17 Musikschülern gegenüber im Vorjahr. Derzeit verfügt die Jugendmusikschule über 27 Lehrerinnen und Lehrer, davon zehn in fester Anstellung. Sowohl die Zahl der angestellten Lehrkräfte als auch die der freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern soll im Laufe dieses Jahres um eins erhöht werden.

Erweitertes Unterrichtsangebot, zwei neue Bläserklassen

Musikschulleiter Riethmüller betonte in seinem Rückblick das erweiterte Unterrichtsangebot der Musikschule um die Fächer Harfe und Fagott und die neu ins Leben gerufene Konzertreihe „Zeig Dich“. Natürlich seien auch die bewährten Podiumskonzerte fortgeführt worden. Als einen der Höhepunkte des Jahres bezeichnete Riethmüller den erfolgreichen „Tag der offenen Tür“ in der Musikschule im Hechinger Spittel, den man unter das Motto „Superhelden“ gestellt hat. Auch das Jahreskonzert trug diesen Titel. In dessen Rahmen sei auch eine neue Big Band gegründet worden. Ein Erfolg sei auch das Sonderkonzert „Zauberwald“ für den Elementarbereich im Gymnasium Hechingen gewesen sowie das traditionelle Weihnachtskonzert der Jugendmusikschule in Bisingen. „Insgesamt hatten wir 45 Auftritte, auf alle Gemeinden verteilt“, so Riethmüllers Bilanz.
Aber auch weniger publikumswirksame Aktivitäten prägten das vergangene Jahr. So wurden laut Stefan Riethmüller in Hechingen, Bisingen, Rangendingen und Haigerloch in Kooperation mit dem Blasmusikverband Zollern-Alb D1-Kurse angeboten und von 53 Kindern absolviert. Zwei Teilnehmer hatte die Musikschule im Wettbewerb „Jugend musiziert“.
Mit besonderem Stolz berichtete Stefan Riethmüller von den Bläserklassen. Es wurden zwei neue Bläserklassen gegründet, eine in Trillfingen mit acht Schülern und eine in Rangendingen mit über 36 Schülern, von denen 33 Kinder bei der Jugendmusikschule in Ausbildung sind. Insgesamt existierten mittlerweile 101 Bläserklassen, eine Zahl, an die andere Jugendmusikschulen bei weitem nicht heranreichen.

Personalkosten machen fast 90 Prozent der Ausgaben aus

Neu seit November ist auch eine Kooperation mit dem Chorverband und der Musikschule Burladingen. Weitere, bereits bestehende Kooperationen würden fortgeführt und ausgebaut.
Stichwort „Corporate Identitiy“: Das Erscheinungsbild der Jugendmusikschule aufpoliert“, unter anderem durch einheitliche Programme, Plakate und Roll-Ups.
Mit den Worten „Es war ein durchweg positives erstes Schuljahr – weiter so!“ und umfassenden Dankesworten an alle Mitwirkenden schloss Stefan Riethmüller seinen ersten Jahresbericht als Musikschulleiter.
Anschließend wurde die Jahresrechnung 2018, vorgelegt von Verbandsrechnerin Michaela Albrecht, beschlossen. Bei der Jahresrechnung gebe es nur kleinere Abweichungen zu den Planzahlen. Die Personalkosten seien erwartungsgemäß aufgrund von Tariferhöhungen um zirka 20 000 Euro gestiegen. Im Gesamthaushalt mit 713 472 Euro macht dieser Posten (641 391 Euro) zirka 86 Prozent der Ausgaben aus.
Durch die Vakanz der Schulleiterstelle ab Mitte September 2018, und weil zusätzlich ab Oktober eine langjährige Lehrkraft ausschied, blieben die Personalkosten und damit auch die Zweckverbandsumlage aber unter dem
Planansatz. Auf der andren Seite mussten durch die unbesetzte Schulleiterstelle knapp 5000 Euro an zu viel erhaltenen Landeszuschüssen zurückbezahlt werden.
Bei den Einnahmen waren 2018 die Unterrichtsentgelte mit 378 033 Euro und die Zweckverbandsumlage mit 231 963 Euro die größten Posten.
Nach dem Neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungswesen (Doppik) musste auch für den Zweckverband Jugendmusikschule Hechingen und Umgebung eine Eröffnungsbilanz erstellt werden, in der Vermögenswerte und Schulden erfasst werden. Das Vermögen des Zweckverbandes besteht aus dem Wert der Instrumente und wurde auf 6858 Euro beziffert. Es bestehen weder Rücklagen noch Schulden.
Der Finanzhaushalt 2020 sieht Erträge von 750 000 Euro und Aufwendungen von 745 000 Euro. 5000 Euro sind für Instrumentenbeschaffungen vorgesehen. Wegen der geplanten Personalaufstockung wird die Verbandsumlage auf 255 000 Euro erhöht.
Eine Formsache war der Beschluss einer (2019 beginnenden) Vereinbarung mit der Stadt Hechingen über die Übernahme von Verwaltungsleistungen (Verbandsrechnertätigkeit inklusive Lohnbuchhaltung und Kassengeschäfte) für einen jährlichen Pauschalbetrag in Höhe von 19 000 Euro für die nächsten fünf Jahre.
In der Aussprache monierte Klaus Jetter aus Hechingen den Stellenplan, in dem die beabsichtigte Aufstockung der Lehrkräfte nicht eingearbeitet war. Er erwarte in Zukunft korrekte Beschlussvorlagen.

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