Mit einem Versprechen eröffnete die SPD-Bundestagskandidatin im Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen, Stella Kirgiane-Efremidou, ihre Wahlveranstaltung am Montagabend im Hotel-Restaurant „Krone“ in Haigerloch: „Wir wollen Schülern den Zugang zu guter Bildung ermöglichen, weshalb wir Bildung gebührenfrei machen“.
Auf Einladung des SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Manuel Schmoll war die SPD-Politikerin im Rahmen ihrer Wahlkampftour nach Haigerloch gekommen, um die bildungspolitischen Pläne ihrer Partei vorzustellen und sich anzuhören, wo in Haigerloch bei der Schulpolitik der Schuh drückt.
Keinen Cent sollen Eltern mittel- und langfristig mehr für Bildung bezahlen, wenn es nach dem Willen der SPD gehe – „und zwar von der Kita über die Ausbildung und das Erststudium bis zum Master und zur Meisterprüfung“, so Kirgiane-Efremidou. Damit schaffe man gleiche Chancen für alle und investiere in die Zukunft. Solch ein Vorhaben sei durch Umschichtungen im Haushalt zu finanzieren: „Während die CDU Milliarden in neue Drohnen und Panzer anlegen möchte, investieren wir in die Bildung unserer Kinder“, sagte Kirgiane-Efremidou. Auch sprach sich die SPD-Bundestagskandidatin für die Abschaffung des Kooperationsverbots aus: „Der Bund soll den Ländern helfen dürfen, Bildung im ganzen Land besser zu machen“, so ihre Forderung. Doch genau dies verbiete bisher das sogenannte Kooperationsverbot. Jedes Land mache seine eigene Schulpolitik mit eigenen Lehrplänen und Materialien: „Das ist falsch und deshalb werden wir das abschaffen“, versprach die SPD-Politikerin. So könnte nach Ansicht der SPD-Bundestagskandidatin der Staat dafür sorgen, dass alle Schulen wieder Orte werden, an denen Kinder gerne lernen, „mit schönen Räumen, modernster Technik und guten Lehrkräften“. Dabei ginge es nicht um Gleichmacherei und Einmischung in die Länderhoheit: „Solch ein Vorhaben müssen Bund, Länder und Kommunen gemeinsam auf den Weg bringen“.
Die SPD wolle ferner dafür sorgen, dass der Bund bis 2021 mindestens 12 Milliarden Euro für bessere Schulen bereitstellt: „Wir werden das größte Schulprogramm des Bundes aller Zeiten starten und davon wird auch eine Stadt wie Haigerloch profitieren“, so Kirgiane-Efremidou. Damit einher ginge ein umfangreiches Ausbau-, Sanierungs- und Modernisierungsprogramm für moderne Schulgebäude. Mit mehr und besseren Ganztagsangeboten und einem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in Kita und Grundschule möchte die SPD zusätzlich punkten. Ziel muss es dabei sein, „die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch bedarfsgerechte Betreuungsangebote zu verbessern“, so die SPD-Politikerin.
Kritisch äußerte sich Kirgiane-Efremidou über den gegenwärtigen Lehrermangel in Baden-Württemberg: „Die Personalpolitik der grün-schwarzen Landesregierung hat auf ganzer Linie versagt“, so die Bundestagskandidatin. Bereits vor Wochen hatte der SPD-Kreisvorsitzende Alexander Maute auf genau diesen Missstand hingewiesen und die Auswirkungen von Unterrichtsausfall im Schulamtsbezirk Albstadt und somit an vielen Schulen im Zollernalbkreis vorausgesagt. „Dieser Fall wird nun eintreten und auch an den Haigerlocher Schulen seine Spuren hinterlassen“, befürchtet die SPD-Politikerin.