Beim zweiten Anlauf zur Marienandacht unter freiem Himmel hatte der Wettergott ein Einsehen. Nachdem der erste Termin am 5. Mai wegen Kälte abgesagt werden musste, herrschten diesmal geradezu tropische Temperaturen. Die besten Schattenplätze in der idyllischen Waldlichtung im Gewann „Hauchen“ waren heiß begehrt.
Pfarrer Dieter Mayer erinnerte zu Beginn der Andacht an das Fest von Maria Heimsuchung, welches am 2. Juli gefeiert wird: Die schwangere Maria machte sich auf den Weg, um ihre Verwandte Elisabet zu besuchen (daher „Heimsuchung“) und die Freude mit ihr zu teilen. Elisabet grüßte sie mit den Worten: „Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“
Zwischen den Ansprachen spielte das Quartett „Galaxy Noise“ aus Bittelbronn mit den Akteuren Gerold Stehle (Keyboard, Gesang) und den drei Sängerinnen Lisa Stehle, Heidi Koch und Jutta Brandt einfühlsame und bekannte Lieder wie „The Rose“, „Amazing Greace“, „Oh Happy Day“ oder „You Raise Me Up“ und zum Schluss „Amen“. Immer wieder gab es Beifall für die tollen gelungenen Musikdarbietungen.
Das Quartett war auch bei der anschließende Hockete auf Pauls Wiese musikalisch aktiv und unterhielt die Gäste unter den Bäumen und Zelten bis in den frühen Abend hinein.
Die Andacht wurde auch durch den Gesang der Anwesenden und das traditionelle Madonna-Gedicht von Maria Haid, das Anita Pabst vortrug, bereichert.
Die Madonna war 1957 von Luzia Binder erstellt worden, nachdem diese im Zweiten Weltkrieg gleich vier Söhne verloren hatte. Die Statue solle auch als Mahnmal für die Sinnlosigkeit von Kriegen und ein Symbol für Frieden und Aussöhnung darstellen.
Die Imnauer Alterswehr, die das Werk des Haigerlocher Bildhauers Alfred Vees vor vier Jahren in mühevoller Handarbeit restauriert und den Vorplatz neu gepflastert hatte, setzte mit der gelungenen Überdachung mit LED-Beleuchtung noch eins drauf und schuf einen von Gästen und Wanderern viel besuchten und geschätzten Platz auf dem schönen Eichhörnchenweg. „Es ist schon ein kleiner Wallfahrtsort geworden“, stellte Pfarrer Dieter Mayer fest und dankte der Alterswehr für die Schaffung dieser Kleinod.
Auch die im Frühjahr renovierte Manna-Hütte neben der Festwiese wurde, nachdem man sich mit Kaffee und Kuchen gestärkt hatte, von Pfarrer Mayer kirchlich geweiht. „Möge diese Hütte Unterschlupf bei Regen und Gewitter und eine Rastmöglichkeit für Wanderer sein“, so der Pfarrer. Die über 40 Jahre alte Rasthütte war zerfallen und die Dacheindeckung undicht und verfault.
Neben der Lichtmess-Fackelwanderung am 2. Februar soll die Marienandacht als alljährliche Veranstaltung bei der Madonna erhalten werden.
Nach der Zeremonie lud die Alterswehr unter schattenspendenden Bäumen zum Verweilen bei zünftigen Vesper und verschiedenen gekühlten Durstlöschern ein, wo sich auch Pfarrer Dieter Mayer, Bürgermeister Heinrich Götz und Ortsvorsteher Robert Wenz zu den Gästen gesellten.