Es ist das Wort der Stunde: Social Distancing – und auch das Gebot der Stunde: In Corona-Zeiten ist Abstand halten gefragt. Die HZ fragte in Haigerloch nach, wie in der Stadt das Kontaktverbot und die aktuellen Schließgebote für Geschäfte und Gastronomie umgesetzt und überwacht werden.
Welche Mittel stehen Ihnen für die Umsetzung und Überwachung der Infektionsschutzmaßnahmen zur Verfügung? Welche Kräfte setzen Sie ein?
Heinrich Götz: Zusätzliche finanzielle Mittel stehen uns gegenwärtig nicht zur Verfügung. Zunächst sind unsere Verwaltungsmitarbeiter stark eingebunden, ebenso die Mitarbeiter auf den Ortsteilrathäusern und unsere Ortsvorsteher, die sehr nahe an der Bevölkerung dran sind, engagieren sich maßgeblich. Insbesondere das Sachgebiet Recht und Ordnung ist derzeit stark gefordert. Da wir keinen Gemeindevollzugsdienst haben, arbeiten wir hier, wie vorgesehen, eng und sehr konstruktiv mit dem Polizeivollzugsdienst zusammen. Konkreten Hinweise aus der Bevölkerung und den Ortschaften gehen wir nach und klären auf. Zwangsmittel oder Bußgelder waren bisher noch nicht nötig.
Gibt es Brennpunkte, die Sie besonders im Blick haben?
Götz: Unseren bisherigen Erfahrungen nach halten sich die Bürgerinnen und Bürger an die Verordnungen des Landes und tragen so ihren Teil zur Eindämmung der Verbreitung des Virus bei. Was wir mangels Kenntnis nicht verhindern können ist, wenn sich Cliquen irgendwo privat zu Hause treffen und damit sich und andere unnötig gefährden.
Sind Ihnen in den vergangenen Tagen Verstöße bekannt geworden?
Anfänglich, nach erstmaligem Erlass der Landesverordnung, gab es sehr viele Unsicherheiten und daraus resultierend sicher auch Fehlverhalten. Vielen war der Ernst der Situation noch nicht bewusst, da man das Virus und die damit einhergehenden Gefahren nicht sehen kann, keine Fälle im eigenen Umfeld kennt oder kannte und die Risiken meines Erachtens auch viel zu lange verharmlost wurden. Sobald wir bislang einen Verstoß feststellen konnten, ergingen die entsprechenden Hinweise und Ermahnungen durch die Stadtverwaltung. Auch unsere Ortsvorsteher wiesen beispielsweise Ansammlungen von Kindern und Jugendlichen auf die Gefährlichkeit ihres Handelns hin. Es gibt viele gute und verständliche Informationen rund um Covid-19 und das Bewusstsein, dass man sich umsichtig verhalten muss, ist unserer Einschätzung nach schnell gewachsen.
Info Im aktuellen Amtsblatt der Stadt Haigerloch nimmt Bürgermeister Götz Stellung zur aktuellen Situation.
Die Herausforderung gemeinsam durchstehen
In den heute erscheinenden „Haigerlocher Mitteilungen“ (die jetzt bis zum 16. April pausieren) wendet sich Bürgermeister Heinrich Götz neuerlich an die Bürgerschaft: Seit dem letzten Wochenende hat sich unser aller Leben nochmals sehr verändert. Verändern müssen. Dieser dringend nötige Schritt – das Herunterfahren unseres Alltags, die damit einhergehenden Einschränkungen und Verzichte – wird uns ganz sicher noch Tage und Wochen begleiten. Denn wir alle sind „systemrelevant“…
Die jüngst veranlassten Maßnahmen und Regeln sind zweifelsohne unbequem, sie treffen uns unmittelbar in unseren Komfortzonen… Doch all die Einschränkungen, mit denen wir in den nächsten Wochen werden leben müssen, sind eines: unvermeidlich.
Die Zeit ist in jeglicher Hinsicht der ganz wesentliche Faktor. Bitte machen Sie sich auch und gerade jetzt bewusst: Wir sind, trotz aller Ängste und Sorgen um unsere Gesundheit wie auch unserer Existenz, in einer unglaublich privilegierten Lage. Wir alle haben ein Zuhause und ein Dach über dem Kopf…
Fragen Sie bei Ihren älteren Nachbarn telefonisch nach, ob Sie für diese Einkäufe miterledigen können. Und wenn Sie selbst Hilfe bei der Versorgung brauchen, wenden Sie sich telefonisch an Ihren Ortsvorsteher oder an die Stadtverwaltung…
Ich bin zuversichtlich, dass wir diese große Herausforderung gemeinsam durchstehen. Und vielleicht können wir diese zwangsweise Entschleunigung sogar dazu nutzen, Kraft und Energie zu sammeln; für die Zeit, die nach dieser historischen Krise kommen wird. All jenen Menschen, die sich jetzt in vorderster Front – als Rettungskräfte, Pflegekräfte oder Ärzte, aber auch im Handel – dem Virus mit all seinen Gefahren stellen müssen, gilt mein Dank und aufrichtiger Respekt.
Die jüngst veranlassten Maßnahmen und Regeln sind zweifelsohne unbequem, sie treffen uns unmittelbar in unseren Komfortzonen… Doch all die Einschränkungen, mit denen wir in den nächsten Wochen werden leben müssen, sind eines: unvermeidlich.
Die Zeit ist in jeglicher Hinsicht der ganz wesentliche Faktor. Bitte machen Sie sich auch und gerade jetzt bewusst: Wir sind, trotz aller Ängste und Sorgen um unsere Gesundheit wie auch unserer Existenz, in einer unglaublich privilegierten Lage. Wir alle haben ein Zuhause und ein Dach über dem Kopf…
Fragen Sie bei Ihren älteren Nachbarn telefonisch nach, ob Sie für diese Einkäufe miterledigen können. Und wenn Sie selbst Hilfe bei der Versorgung brauchen, wenden Sie sich telefonisch an Ihren Ortsvorsteher oder an die Stadtverwaltung…
Ich bin zuversichtlich, dass wir diese große Herausforderung gemeinsam durchstehen. Und vielleicht können wir diese zwangsweise Entschleunigung sogar dazu nutzen, Kraft und Energie zu sammeln; für die Zeit, die nach dieser historischen Krise kommen wird. All jenen Menschen, die sich jetzt in vorderster Front – als Rettungskräfte, Pflegekräfte oder Ärzte, aber auch im Handel – dem Virus mit all seinen Gefahren stellen müssen, gilt mein Dank und aufrichtiger Respekt.