Noch ist der Sommer nicht zu Ende und der Sandstrand am Marktplatz noch nicht abgebaut. An den vergangenen warmen Tagen waren in der Göppinger Innenstadt sofort wieder die Wasserspiele ein beliebter Tummelplatz für Kinder. Im Hochsommer glich die Mittelzone der Marktstraße ohnehin oft einer Art Mini-Freibad. Und es wird mehr: Am Spitalplatz werden im Herbst die neuen Wasserfontänen in Betrieb gehen, am Kornhausplatz im nächsten Frühjahr.
Das Wasser für die Wasserspiele in der Marktstraße stammt nicht, wie mancher vermutet, aus dem Brühlbach. Es kommt aus dem Trinkwassernetz und wird mit einem Pumpensystem im Fluss gehalten. Das Wasser werde zwar über zugespeiste Chemikalien hygienisch unbedenklich gehalten, erklärt Dejan Birk-Mrkaja, stellvertretender Pressesprecher der Stadtverwaltung. Als Trinkbrunnen sollten die Fontänen, Rinnen und Becken aber nicht zweckentfremdet werden. Denn das Wasser hat durch die Umwälzung keine Trinkwasserqualität mehr. Darauf weist die Stadtverwaltung hin. Wie in Badegewässern sollten Eltern deshalb auf ihre Kinder achten. „Mit dem Wasser kann gespielt und gespritzt werden, getrunken werden darf es aber nicht, da eine Verkeimung vorhanden ist“, erklärt Dejan Birk-Mrkaja. Trinkwasserqualität könne auch gar nicht erreicht werden, „denn sobald Wasser mit außenliegenden Materialien in Berührung kommt, ist es nicht mehr keimfrei und somit belastet“. Der kostspielige Aufwand, die Wasserqualität zu überwachen, sei nicht erforderlich, denn für Zierbrunnen und Fontänen bestehe kein Anspruch auf Trinkwasserqualität, erklärt die Stadt.
Gereinigt wird der künstliche Bachlauf in der Neuen Mitte dennoch täglich, was mindestens zwei Stunden dauere, erklärt Dejan Birk-Mrkaja. Abfälle müssten entfernt und verschmutzte Beckenabschnitte ganz geleert werden, um frisches Wasser nachspeisen zu können.
Anders verhält es sich laut Stadtverwaltung mit den großen Becken mit Springbrunnen im Göppinger Stadthallenpark. Dort wird das Wasser nicht chemisch behandelt, weil dies die Seerosen nicht vertragen würden. Die Wasserbecken werden somit wie ein Gartenteich betrieben und das Wasser wird in einem biologischen Gleichgewicht gehalten. Doch in den Stadthallenanlagen finden sich auch keine Wasserspielgeräte, so dass Kinder mit dem Wasser eigentlich nicht in Berührung kommen.