Nach den ersten Schätzungen des Forstamts Göppingen sind durch Orkan „Sabine“ seit 9. Februar in den Wäldern rund 4000 Kubikmeter Sturmholz im Privat- und Kommunalwald angefallen. Auch in den Staatswaldgebieten des Landkreises wird zurzeit mit einem moderaten Aufkommen an Schadholz gerechnet. Damit sind die Schäden bis jetzt überschaubar.

Höhenlagen stärker geschädigt

Besonders betroffen waren dabei die Höhenlagen rund um Böhmenkirch und Lauterstein sowie der Schurwald und die Gemeinden am Albtrauf rund um Bad Boll. Vor allem Fichten fielen dem Sturm zum Opfer, denn diese sind durch ihr Wurzelsystem deutlich anfälliger gegenüber Stürmen als andere Baumarten. Die Aufräumarbeiten sind bereits in vollem Gang, werden aber aufgrund der Wetterlage noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Nun droht Borkenkäferbefall

Eine zeitnahe Aufarbeitung ist notwendig, um einer starken Vermehrung von Borkenkäfern entgegenzuwirken. Dennoch sollten Privatwaldbesitzer nicht voreilig und unbedacht mit den Aufräumarbeiten beginnen, sondern sich Rat bei der unteren Forstbehörde einholen. Die Aufarbeitung von Sturmholz ist gefährlich und sollte von Profis gemacht werden, die über die angemessenen Maschinen und die notwendige Erfahrung verfügen.
Darauf müssen private Waldbesitzer achten
Sturm Sabine
Darauf müssen private Waldbesitzer achten
Alb-Donau-Kreis/Kreis Neu-Ulm

Erhöhte Vorsicht bei Waldspaziergängen

Trotz der glimpflichen Schäden ist laut Forstamtsleiter Martin Geisel in den nächsten Tagen erhöhte Vorsicht im Wald geboten, denn die Wetterdienste kündigen weiterhin stürmisches Wetter an. Geisel warnte dabei ausdrücklich davor, Wälder bei stürmischem Wetter zu betreten, denn durch den Sturm abgebrochene, in den Gipfeln der Bäume lose hängende Äste können auch bei leichtem Wind herunterfallen. Auch schiefstehende Bäume, sogenannte "Hänger", können jederzeit umstürzen oder brechen.

Umgestürzte Bäume stehen unter enormer Spannung

Derweil stehen am Boden liegende Bäume oft unter enormer, für den Laien nicht erkennbarer Spannung. Deswegen sollten Waldbesucher nicht quer durch den Wald oder gar durch Sturmflächen gehen oder sich in Bereichen aufhalten, in denen gerade gearbeitet wird.
Wieder Sturmböen bis zu 100 Stundenkilometern
Sturm im Kreis Göppingen
Wieder Sturmböen bis zu 100 Stundenkilometern
Kreis Göppingen