Mit einem Bußgeldbescheid und einem eingestellten Verfahren ging jetzt eine Silvester-Episode aus Eislingen zu Ende. Illegale Böller der Marke „La Bomba“ waren es, die die Justiz auf den Plan riefen, nachdem man es damit zum Jahreswechsel zu bunt getrieben hatte. Etliche der Knallkörper wurden aus einer Menschengruppe in der Ulmer Straße ausgerechnet direkt auf das Polizeirevier geschleudert, so dass dort im Eingangsbereich eine Sicherheitsscheibe zu Bruch ging. „Der Knall war so laut, dass die Wände gewackelt haben“, sagte ein Polizeibeamter vor dem Amtsgericht aus.
Zeugen beschuldigten eine Gruppe mit zwei jungen Männern und zwei Frauen, die Böller geworfen zu haben. Diese ergriffen die Flucht, konnten aber schnell gestellt werden, wobei sich auch etliche illegale Knallkörper fanden. Obwohl die Staatsanwaltschaft es vorgezogen hatte, das Verfahren wegen des übergroßen Aufwands einzustellen, erhielt der Mann von der Stadt Eislingen im Februar einen Bußgeldbescheid über 250 Euro, der dann anstandslos akzeptiert wurde.
Kein Staatsanwalt, aber vier Zeugen
Vor Gericht landete die Bußgeldsache auch ohne Staatsanwalt, dafür aber mit vier Zeugen – dank einem 25-jährigen Mitverdächtigen, der sich zu Unrecht beschuldigt sah und nur legale Böller verwendet haben will. Da die Zeugen, den Mann zwar identifiziert hatten, nach sechs Monaten jedoch nicht mehr sagen konnten, wer denn nun welche Knaller geworfen hatte, wurde der Prozess aus verfahrensökonomischen Gründen ohne Geldauflage eingestellt. Die Kosten trägt die Staatskasse. Mit dem forschen Ansinnen, doch auch die Auslagen des Beschuldigten zu tragen, ließ Richterin Seda Dogac den Verteidiger jedoch charmant abblitzen.