Daniel Müller-Schott (40) spielt zusammen mit den Stuttgarter Philharmonikern unter Muhai Tang das erste Cellokonzert von Camille Saint-Saëns.

Sie waren in diesem Monat unter anderem bereits zu Gast in Madrid, Antwerpen und Mailand, dort ebenfalls mit den Stuttgarter Philharmonikern. Und Anfang März geht’s in die Elbphilharmonie. Worin besteht für Sie der Reiz solcher Tourneen?

Für mich sind Tourneen deshalb sehr reizvoll, weil  man da seinem Repertoire immer wieder neu begegnet und versucht, jeden Abend eine Stufe höher zu kommen. Eine Herausforderung ist sicher, dass man sich jeweils ganz individuell sehr schnell auf einen Saal und seine Akustik einstellen muss.

In Göppingen spielen Sie das populäre Konzert von Saint-Saëns. Doch man sagt Ihnen eine Leidenschaft für die Entdeckung unbekannter Werke nach. Womit beschäftigen Sie sich gerade?

Für Berlin stelle ich gerade ein Tschaikowsky-Programm mit Werken zusammen, die man noch nie auf dem Cello gehört hat, etwa sein Opus 42. Das macht mir große Freude, weil man so einen veränderten Blick auf die Musik bekommt.

In einer Konzertkritik wurden Sie als „furchtloser Spieler“ charakterisiert. Sehen Sie sich selbst auch so?

Das mag vielleicht damit zusammenhängen, dass ich spürbar mit großer Freude auf die Bühne gehe und damit  den Besuchern gegenübertrete. Nur so kann ich die Musik mit ihnen teilen.

Wie haben Sie Ihre Begeisterung für das Cello entdeckt?

Da meine Mutter der Meinung war, dass mein Bruder und ich alle Instrumente kennenlernen sollten, hat sie mich bereits als Fünfjährigen ins Konzert und zu Proben mitgenommen. Da war ich vom Cello gleich hin und weg. Das ist für mich auch der Grund dafür, dass ich im Rahmen der Initiative „Rhapsody in School“ regelmäßig in Klassenzimmer gehe. Das gemeinsame Erleben von Musik regt die Fantasie an und fördert die Kommunikation.