In mehreren Fällen ermittelt die Polizei im Kreis Göppingen wegen Wucher bei der Schädlingsbekämpfung.

Kammerjäger in Geislingen verlangt Wucher-Summe

Am Montag, 15. Juni, beauftragte eine Frau aus Geislingen einen Kammerjäger, weil sie Bienen im Rollladenkasten hatte. Die Firma hatte sie sich im Internet ausgesucht und über eine Handynummer angerufen, wie die Polizei mitteilt. Ein junger Mann kam, sprühte zweimal in den Kasten und verlangte dafür rund 850 Euro. Das sagte die Frau später der Polizei, als sie das Geld bereits überwiesen hatte.

Keine Leistung, aber Geld verlangt

Am selben Tag wurde ein Mann aus Geislingen ebenfalls im Internet fündig, als er einen Kammerjäger suchte. Sein Haus war mit Ameisen befallen. Der Auftraggeber wollte zunächst nur eine Beratung und ein Angebot. Das lehnte der Monteur ab und legte direkt los. Er soll mit einer Spritze Silikon in Löcher der Außenwand gespritzt haben, die abseits der befallenen Stelle waren. Wegen der offensichtlich nicht fachgerechten Ausführung schickte der Auftraggeber den Arbeiter vom Hof. Zuvor wollte dieser noch die Anfahrt berechnen, was der Hausbesitzer ebenfalls ablehnte.

Arbeiter in Wiesensteig wird aggressiv

Ähnlich erging es am Dienstag einer Frau aus Wiesensteig, die ein Wespennest loswerden wollte. Viel früher als vereinbart kam ein Arbeiter mit einer Einweg-Maske. Wegen seines unprofessionellen Auftritts wuchs das Misstrauen der Frau sehr schnell, berichtet die Polizei weiter. Sie ließ den Mann, der als erstes eine Rechnung mit 420 Euro schrieb, nicht mit der Arbeit beginnen. Der sei daraufhin aggressiv geworden, worauf ihm ein Betrag für die Fahrtkosten bezahlt wurde.
In allen Fällen hat die Polizei, Telefon (07331) 932 70 die Ermittlungen aufgenommen. Sie prüft auch mögliche Tatzusammenhänge.