Im langjährigen Vergleich war der Februar 2020 ein Monat der klimatisch ziemlich den üblichen Rahmen sprengte. Wie schon 2019 waren die Temperaturen deutlich zu hoch: „Der diesjährige Februar fiel sehr mild aus. Ursache war hauptsächlich die anhaltende westliche bis südwestliche Luftströmung. Die Mitteltemperatur war 5,5 Grad, das bedeutet eine Temperaturabweichung von 4,2 Grad. Im letzten Jahr betrug das Mittel 4,6 Grad, was einer Abweichung nach oben von 3,3 Grad entspricht“, berichtet der Eislinger Wetterdiensttechniker Hans Juchert, der mit einer eigenen Station Daten aufzeichnet.
Der letzte sehr kalte Februar war 2012 mit einer Mitteltemperatur von -2,0 Grad zu verzeichnen gewesen. Das waren im langjährigen Vergleich 3,3 Grad zu wenig. Im Februar 2020 gab es im Filstal nur einen einzigen Tag mit einer geschlossenen Schneedecke und dies auch nur vorübergehend. Im Jahr 2013 waren es hingegen 22 Tage mit Schneehöhen bis 13 cm, 2010 sogar 15 Tage mit Schneehöhen bis 19 cm.
Nur ein Tag mit geschlossener Schneedecke
Zwar blieb es für Schnee zu warm. Dennoch war der Februar 2020 sehr niederschlagsreich, und zwar mit 131,0 Litern pro Quadratmeter (226 Prozent des Mittelwerts), nachdem der Februar 2019 mit 18,3 Litern sehr trocken ausgefallen war.
Besonders aufgefallen sind Hans Juchert die windigen Rahmenbedingungen im vergangenen Monat: „Es gab 21 (!) Tage mit mindestens Windstärke Beaufort 6. Dies entspricht mindestens 37,8 km/h.“ An sechs Tagen sei zudem mindestens Windstärke 8 verzeichnet worden. Dies entspricht mindestens 63,0 km/h. Den höchsten Wert brachte der Sturm Victoria am 10. Februar mit 97,2 km/h (Windstärke 10).
Zweifelhafte Aussichten für den meteorologischen Frühling
Zum meteorologischen Frühlingsbeginn wagt Juchert eine Jahreszeitenprognose, obwohl dies auch für Fachleute schwierig ist: „Voraussichtlich wird es weiterhin eher zu mild bleiben. An der globalen Luftdruckkonstellation zeichnet sich noch keine Änderung ab. Es wird überwiegend wechselhaftes Wetter mit nur kurzen Schönwetterphasen geben. Kurze Kaltlufteinbrüche mit Schneefall und Spätfrösten sind allerdings wahrscheinlich.“