Drei Entwürfe hatte Peter Geitz bei der Bürgerversammlung im Oktober vergangenen Jahres vorgestellt. Nach den Anregungen und Vorschlägen von Bürgern, Verwaltung und Gemeinderat hat der Landschaftsarchitekt aus Stuttgart die Varianten Stahlskulptur und schwimmende Insel gestrichen. „Das hat auch ganz pragmatische Gründe“, erklärte er in der jüngsten Sitzung des Lorcher Gemeinderats. Was auch immer im Fluss schließlich installiert werde, sei Strömung, Hochwasser und Treibgut ausgesetzt. Müsste man eine Insel oder ein Stahlobjekt regelmäßig säubern und warten, wäre der Standort im fließenden Wasser nur sehr beschwerlich zu erreichen. „Außerdem soll die Konstruktion ja auch nachhaltig sein, also nicht gleich mit dem nächsten Hochwasser verschwinden.“
Am günstigsten sei Geitz‘ Meinung nach deswegen der erste Entwurf, bei dem ein mehrere Meter hoher Findling im Fluss von Steinkreisen umgeben wird. Diese Steine würden sich im Wasser als sichtbare Markierung oder als Wellenbrecher darstellen, je nach Wasserstand. Zudem fänden sich die Kreise am Ufer wieder, denn hohe Bäume an beiden Böschungen würden die Rundung weiterführen.
Auf der Seite hin zum geplanten Radweg würde eine Treppe zum Wasser führen. Dort sei eine Aufenthaltsfläche mit Sitzgelegenheiten geplant, deren Ufer zum Wasser hin bunt bepflanzt werden könnte. Auf der anderen Seite könnte eine Schautafel oder eine Projektionsfläche installiert werden. Die Kosten dafür lägen bei rund 250 000 Euro. Geitz‘ Präsentation fand viel Zustimmung im Gremium. Allerdings kritisierten die Räte, dass die Fläche oberhalb der Böschung beim Radweg nicht mit überplant wurde. Die habe bislang nicht zum Auftragsspektrum gehört, erklärte der Architekt. Die kreisrunde Fläche gehöre als Aufmacher des Standortes dringend dazu, meinte zum Beispiel Gerhard Hackner (CDU). „Wenn wir hier nichts Ordentliches haben, fahren die Leute mit ihren Rädern vorbei und bemerken den Mittelpunkt gar nicht.“
Frieder Wahl (SPD) machte den Vorschlag, den Platz in die Gestaltung mit einzubeziehen. „Zum Beispiel mit großen, runden Sitzstufen, damit der Charakter eines Aufenthaltsorts noch mehr durchkommt.“ Gleiches verlangte sein Fraktionskollege Mustafa Yazici: „Dem Remsmittelpunkt muss noch mehr Bedeutung zugemessen werden.“
Bürgermeister Karl Bühler sah diese Bedingung bereits erfüllt. „Die Rems ist an dieser Stelle öde ausgebaut.“ Da werde Geitz‘ Konstruktion wie eine Perle in der Mitte wirken, so der Rathauschef. Bezüglich der Kosten wies er darauf hin, dass er damit rechne, Zuschüsse vom Landkreis zu erhalten. Der Rat beschloss, Peter Geitz den Auftrag zu genehmigungsfähigen Plänen zu erteilen, die auch die Fläche oberhalb der Böschung beinhalten. Der Architekt werde in der nächsten oder übernächsten Sitzung wieder Bericht erstatten.
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