Nach dem Großeinsatz in der Innenstadt von Plochingen nahe des Bahnhofs am Donnerstagabend hat die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des versuchten Tötungsdelikts Haftbefehl gegen vier Männer im Alter zwischen 20 und 29 Jahren erlassen. Dies teilen Polizei in Reutlingen und die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Freitagnachmittag mit.
Die vier Tatverdächtigen im Alter von 20, 21 und zweimal 29 Jahren, gegen die ermittelt wird, wurden am Freitagmittag der Haftrichterin beim Amtsgericht Stuttgart vorgeführt. Diese erließ die von der Staatsanwaltschaft Stuttgart beantragten Haftbefehle und setzte sie in Vollzug.
Am Donnerstagabend war die Polizei mit einem Großaufgebot und Kräften des SEK in der Esslinger Straße in Plochingen (Kreis Esslingen) im Einsatz. Bei einem blutigen Streit unter Einsatz von Schuss-Waffen und Messern auf offener Straße sind zwei Männer verletzt worden, einer davon schwer. An der Auseinandersetzung sollen fünf Männer beteiligt gewesen sein, drei flohen zu Fuß vom Tatort.
Vier Tatverdächtige festgenommen
Nachdem am Donnerstagabend unweit des Tatorts bereits ein 20-jähriger Tatverdächtiger festgenommen worden war, führten die Ermittlungen der Kriminalpolizei die Fahnder im Laufe der Nacht auf die nächste Spur: Drei weitere Männer (einer 19 und zwei 29 Jahre alt) stehen im Verdacht, an der Tat beteiligt gewesen zu sein und wurden festgenommen. Auch gegen den schwer verletzten 21-Jährigen, der an dem Angriff auf den 29-Jährigen beteiligt gewesen sein soll, wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Während der Fahndung soll auch eine Wohnung durchsucht worden sein.
Beschuldigte sind der Polizei bekannt
Alle Beteiligten schweigen derzeit und machen keine Angaben zu der mutmaßlichen Schießerei und Messerstecherei, wie die Polizei weiter berichtet. Die Beschuldigten sind unter anderem wegen Gewaltdelikten polizeilich bekannt. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zum genauen Ablauf und den Hintergründen dauern an.
Fahndung nach Verdächtigen mit SEK und Hubschrauber
Wie die Polizei Reutlingen berichtete, waren gegen 16.45 Uhr die ersten Alarm-Meldungen eingegangen. SEK-Beamte rückten an und suchten nach den drei Flüchtigen. Kriminaltechniker sicherten vor Ort Spuren. Ein Hubschrauber stieg auf und schwebte über der Stadt. „Die Polizei sperrte den betroffenen Bereich weiträumig ab“, hieß es weiter. Auf Twitter warnte die Polizei: „Wenn Ihr nicht dringend in die Stadt müsst, dann bleibt am besten daheim und meidet den Bereich.“
Etwa 90 Minuten nach der blutigen Auseinandersetzung fasste die Polizei einen jungen Mann nahe einer Tankstelle: „Ein 20-jähriger Verdächtiger wurde gegen 18:15 Uhr in der Esslinger Straße festgenommen. Er war unbewaffnet.“
Wohl Schüsse und Schlägerei nahe Bahnhof in Plochingen
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— Polizei Reutlingen (@PolizeiRT) February 13, 2020
Nach derzeitigen Erkenntnissen ist bei der Auseinandersetzung ein Schuss gefallen und ein Messer eingesetzt worden.
Zwei Personen sind verletzt.#EinsatzPlochingen
Die Hintergründe und Motive der Auseinanderstzung auf offener Straße sind noch völlig unklar. „Nach derzeitigen Erkenntnissen ist bei der Auseinandersetzung ein Schuss gefallen und ein Messer eingesetzt worden“, schrieb die Polizei Reutlingen zuvor auf Twitter, dort informierten die Beamten laufend über den Stand der Ermittlungen. Zeugen berichteten von einer vorangegangenen Schlägerei, und sie wollen sogar mehrere Schüsse gehört haben.
Zwei Männer verletzt
Laut der Polizei wurden die beiden 21 und 29 Jahre alten Verletzten in Kliniken eingeliefert. Offenbar erlitt der 29-Jährige Stichverletzungen, der Jüngere ebenfalls Stichverletzungen und zudem schwere Schussverletzungen. Beide seien nicht in Lebensgefahr, hieß es am Freitagnachmittag von Seiten der Polizei.
Bahnhofstraße und Esslinger Straße waren abgesperrt
Wegen des Großeinsatzes waren folgende Straßen in Plochingen vorübergehend gesperrt:
- Bahnhofstraße
- Esslinger Straße
- die Straße am Fischbrunnen.
Es gab massive Behinderungen rund um den Bahnhof und es bildete sich ein Stau in der Innenstadt. Auch der Verkehr der Deutschen Bahn war betroffen.
Zeugen sollen sich auf dem Hinweis-Telefon melden
Die Polizei hofft auf Zeugenhinweise und hat für Freitag ein Hinweistelefon geschaltet: Die Telefonnummern lauten (0711) 39 90 142 und (0711) 39 90 153.
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