„Ich bin von der couragierten Arbeit des Teams in der Jugendarrestanstalt begeistert. Vor allem die Holzwerkstatt, die Sportangebote und das Antiaggressionstraining zeigen, dass die jungen Leute nicht einfach nur weggesperrt werden“, sagt Göppingens Bürgermeisterin Almut Cobet über ihren Besuch in der Einrichtung. Der Direktor des Amtsgerichts, Dr. Hermann Steinle, und Personalleiterin Ilona Hudy hießen sie zusammen mit weiteren Besuchern in der Jugendarrestanstalt willkommen. Dienstleiter Rudi Zauner und Miriam Pillkann führten die Besucher durch das Gebäude und beantworteten Fragen.
„Das Interesse in der Stadtverwaltung Göppingen war groß, mich bei dem Besuch der Jugendarrestanstalt, im alten Marstall neben dem Schloss, zu begleiten. Mitarbeitende der Bereiche Jugend und Integration der Stadt und ich lernten eine Einrichtung kennen, die einen großen erzieherischen Anspruch hat. Mit den Jugendlichen wird gearbeitet, sodass sie hoffentlich zukünftig nicht mehr gegen Gesetze verstoßen“, sagte Cobet.

Platz für 31 Jungen und Mädchen

Die Jugendarrestanstalt in Göppingen gelte als Vorzeigeprojekt, vor allem wegen der hochwertigen Gruppenarbeit und der fest installierten sozialen Trainingskurse, so die Bürgermeisterin. Die Einrichtung bietet Platz für 31 Jungen und Mädchen, die im Alter zwischen 14 und 21 Jahren straffällig und nach Jugendstrafrecht verurteilt werden.
Cobet erfuhr, dass die Jugendarrestanstalt den erzieherischen Auftrag, der durch das Jugendarrestvollstreckungsgesetz vorgegeben wird, erfüllt. Verschiedene Arrestformen kommen zur Anwendung: der Freizeitarrest am Wochenende, der Kurzarrest von bis zu vier Tagen und der Dauerarrest von einer bis vier Wochen.
Rudi Zauner und Miriam Pillkann sind der Ansicht, dass sich der Jugendarrest in der Praxis bewährt habe. Vor allem bei den 14- bis 18-Jährigen seien die Erfolgsaussichten hoch, am besten bei einem Mindestaufenthalt von zwei Wochen. Die Besucher waren sich einig, dass vor allem bei jungen Straftätern entscheidend sei, schnell und konsequent zu handeln.
Beim Arrestantritt müssen die Arrestanten ihre Handys abgeben, was nach Steinles Einschätzung für sie wohl die „schlimmste Strafe“ darstelle. Zudem besteht ein striktes Rauchverbot und es gibt keine TV-Unterhaltung. Dafür erfolgt eine enge Begleitung durch die Vollzugsbeamten. Im Arrest findet ein intensiver sozialer Trainingskurs statt, in dem die jungen Menschen ihr Verhalten reflektieren, um eine Veränderung herbeizuführen.

Ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützen die Projekte

In der Jugendarrestanstalt gibt es neun Personalstellen für den allgemeinen Vollzugsdienst sowie eine Sozialarbeiterstelle, wie Dienstleiter Rudi Zauner im Gespräch erläuterte. Unterstützt wird die Arbeit des Stammpersonals und die Umsetzung der zahlreichen Projekte von bis zu 20 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die vom Land Baden-Württemberg und vom Verein Jugendhilfe im Vollzug Göppingen finanziert werden.
Rudi Zauner machte jedoch deutlich, dass all diese Angebote ohne Unterstützung durch den Verein Jugendhilfe im Vollzug Göppingen nicht möglich wären. Finanzierungsquelle für den Verein sind neben den Zuwendungen aus den von Gerichten verhängten Geldauflagen auch Spenden von privaten Organisationen und Personen. Der Verein nimmt solche Spendenzuwendungen gerne entgegen.

Spenden ermöglichen Projekte im Arrest

Spende Wer den Verein Jugendhilfe im Vollzug Göppingen unterstützen möchte, kann das mit einer Spende auf folgendes Konto machen:
Kreissparkasse Göppingen;
IBAN: DE17 6105 0000 0000 0888 33; BIC: GOPSDE6GXXX