Im Rahmen des traditionellen politischen Aschermittwochs der IG Metall Göppingen-Geislingen beschlossen die Gewerkschaftsmitglieder einstimmig, mit einer Forderung von fünf Prozent mehr Entgelt in die Tarifrunde zu starten. Die deutsche Wirtschaft habe 2015 ihre positive Entwicklung aus der Vergangenheit fortgesetzt und sei weiterhin Konjunkturmotor in Europa, heißt es in einer Pressemitteilung.

Auch hiesige Betriebe der Metall- und Elektroindustrie hätten von diesem Aufschwung profitiert und Gewinne erzielt. Daran müssten die Beschäftigten beteiligt werden, zumal der Ausblick für die Zukunft positiv bleibe, fordert die Metallgewerkschaft. Denn alle Wirtschaftsinstitute prognostizierten für 2016 Wachstum, auch wenn es Risiken gäbe, die IG Metall nennt in diesem Zusammenhang die Turbulenzen auf den chinesischen Märkten, die Dieselaffäre und internationale politische Krisen.

Für die IG Metall ist eine solidarische Tarifpolitik für alle Betriebe dieser Branche maßgebend, heißt es in der Mitteilung. Die wirtschaftliche Situation der Betriebe in der Region stelle sich zwar unterschiedlich, aber insgesamt sehr positiv dar. "Die Lohnzuwächse der letzten Jahre haben gezeigt, mehr Geld bei den Beschäftigten bedeutet auch eine stabile wirtschaftliche Situation. Deshalb erwarten die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben auch eine gute Beteiligung an den Erfolgen des Unternehmens", sagt Martin Purschke, der 1. Bevollmächtigter der IG Metall Geschäftsstelle Göppingen-Geislingen.

Die IG Metall trage mit ihrer Entgeltpolitik Verantwortung für alle Beschäftigten der Branche. Nur jeder Zweite falle in den Geltungsbereich der Flächentarife. Der Sinkflug der Tarifbindung, so die IG Metall , sei gestoppt, nun fordere sie eine Umkehr. Die Gewerkschaft werde deshalb auch Belegschaften aus Betrieben ohne Tarifbindung in die Tarifrunde 2016 einbeziehen. "Damit machen wir zugleich deutlich: Trittbrettfahren durch Tarifflucht zahlt sich nicht länger aus", sagt Purschke.