Ein eindrucksvolles Bild zeigt den Göppinger Bürgermeister und württembergischen Rentkammerrat Balthasar Moser von Filseck und Weilenberg. Das in Öl auf Holz gemalte Porträt stellt ihn als einen würdigen älteren Herrn in reicher Renaissancetracht dar, geschmückt mit einer doppelten Kette und einer Medaille. In der Rechten hält er Handschuhe und einen breiten Dolch, einen sogenannten Katzbalger, und in der Linken ein Schwert.
Werner Litz, zweiter Vorsitzender des Förderkreises Schloss Filseck, hat im Uhinger Heimatbuch von August Ramsperger Interessantes über diesen Schlossherrn zutage gefördert. Balthasar Moser, Bürgermeister von Göppingen, erwarb 1568 Schloss Fil­s­eck um 14 210 Gulden von den Herren von Reußenstein. Der neue Besitzer übernahm an Leibeigenen 29 verheiratete Männer, 57 ledige und in elterlicher Gewalt stehende Mannspersonen sowie 33 verheiratete und 54 ledige, auch in elterlicher Gewalt stehende Weibspersonen. Ausdrücklich wurde im Kaufvertrag vermerkt, dass Filseck „ein recht eigenthümlich feuy Edelmanns Guth“ sei, der Besitzer also nur dem Kaiser unterstand und das Recht der niederen und hohen Gerichtsbarkeit über seine Untertanen besaß.
Schon 1560 hatte Moser, der ein ausgezeichneter Wirtschaftspolitiker war, die Schleifmühle in Uhingen erworben. Letztere war 1550 von Hans Thomann von Uhingen und den Brüdern Ganz von Göppingen erbaut worden. Moser erhielt nun vom Herzog die Erlaubnis, „diese Schleifmühle abgehen zu lassen und an ihrer Statt eine Sägmühle zu bauen“.
Er wurde 1571 herzoglicher Rentkammerrat und siedelte nach Stuttgart über. 1573 erhob ihn Kaiser Maximilian II. mit allen ehelichen Nachkommen in den Reichsadelsstand und erlaubte ihm, sich „zu ewigen Zeiten von seinem Sitz und Schlössern Fils­eck und Weilenberg“ zu nennen.
Nur fünf Jahre war Balthasar Moser im Besitz von Filseck. Mit einem beträchtlichen Gewinn verkaufte er 1573 das Gut um 17 000 Gulden an Dietrich von Gemmingen. Anlässlich einer Schlossbesichtigung trafen sich vor einiger Zeit direkte Nachkommen dieses Schlossherrn im Moser-Saal auf Filseck, um an ihren berühmten Vorfahren zu erinnern.