Bei einer heftigen Explosion ist am Sonntagvormittag in Donzdorf ein Einfamilienhaus zu großen Teilen zerstört worden. Eine Bewohnerin, die sich noch selbst ins Freie retten konnte, wurde schwer verletzt und mit einem ADAC-Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.
Wer war schuld an der Gasexplosion?
Gasexplosion Donzdorf
Wer war schuld an der Gasexplosion?
Donzdorf

Explosion in der Dr.-Frey-Straße

Bei der Detonation gegen 11 Uhr in der Dr.-Frey-Straße erlitt die 71-jährige Bewohnerin des Hausteils schwerste Verletzungen. Weitere Personen kamen nicht zu Schaden, aber viele Häuser in der Nachbarschaft wurden zum Teil stark beschädigt. „Wir gehen von einer Gasexplosion aus“, erklärte der Leiter des Polizeireviers Donzdorf, Ingo Polk, vor Ort.

Ein Bild der Verwüstung

Den Einsatzkäften von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Rettungsdiensten bot sich ein Bild der Verwüstung, als sie um kurz nach 11 Uhr in der Dr.-Frey- Straße eintrafen. Aus den Überresten des letzten von vier Häuserteilen stiegen Flammen und Rauch empor. Teile von Mauerwerk und Gebälk, Dämmmaterial und die Überreste von Hausrat waren im Umkreis von etwa hundert Metern auf die umliegenden Häuser und Straßen sowie Gärten niedergeregnet.
Vom Eckteil des Reihenhauses unterhalb des Messelbergs waren nur noch Trümmer übrig. „Das ist das erste Mal, dass ich so etwas mitmache“, sagte der Kommandant der Donzdorfer Feuerwehr, Oliver Schmid. Etliche seiner Kameraden hatten ebenfalls noch nie zuvor ein vergleichbar zerstörtes Haus gesehen.
Die 71-Jährige Bewohnerin soll sich aus eigener Kraft aus den Überresten ihres Zuhauses gerettet haben. „Meine Information ist, dass die Frau selbstständig rausgelaufen ist“, sagte Schmid. Dem Kommandanten der Donzdorfer Feuerwehr zufolge übergaben Brandbekämpfer die Frau einem Rettungsdienst. Ein Hubschrauber flog die Schwerstverletzte wenig später nach Tübingen ins Krankenhaus.

Enormer Knall lässt Anwohner aufschrecken

Nachbarn zufolge soll die Frau alleine in dem Eckteil des rund dreißig Jahre alten Reihenhauses wohnen. Anwohner berichten von einem enormen Knall. „Ich habe zuerst gedacht, ein Flugzeug kommt runter“, sagte Erich Beier. Er wohnt im Mittelteil des Reihenhauses.

Starke Detonation beschädigt Häuser

Schwere Schäden verursachte die Explosion am Haus gegenüber. Die Detonation war so stark, dass die massive Eingangstüre aus ihren Rahmen gedrückt wurde und ein Glasdach über der Terrasse hinter dem Haus zerbarst. „Im Keller sind alle Fensterscheiben kaputt“, sagte Margret Frädisch. Herabfallende Teileschlugen ein Loch ins Dach ihres Hauses und zerbrachen etliche Dachplatten. Der Vorgarten war am Sonntag übersät mit Schutt.
Wegen des Unglücks wurde der Donzdorfer Narrensprung, der am Mittag stattfinden sollte, kurzfristig abgesagt. Die Narrenzunft hatte das am Sonntagmittag unter anderem auf ihrer Facebook-Seite verbreitet. „Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen und ihren Familien“, schrieb die Narrenzunft „Donzdorfer Fleckle“ am Sonntag auf ihrer Facebook-Seite.
Am Sonntagabend wurde an der Straße das Erdreich aufgebaggert, um die Gaszufuhr abstellen zukönnen. Ein Großaufgebot an Hilfskräften war im Einsatz. Die Feuerwehren aus Donzdorf, Eislingen, Göppingen, Salach und Süßen mit 105 Mann und 27 Fahrzeugen, der Rettungsdienst mit 25 Mann und 14 Fahrzeugen. Die Polizei sperrte den Bereich für die Hilfskräfte ab und nahm die ersten Ermittlungen auf.
Die Aufräumarbeiten werden noch bis in die Nacht des Sonntags hinein andauern, vermutete der Kommandant der Donzdorfer Feuerwehr Oliver Schmid.

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