Den offenen Diskurs in der Stadt fördern, über Themen diskutieren und streiten, um die besten Lösungen zu finden, wollen die drei Stadträte Hans Jörg Autenrieth, Axel Raisch (beide CDU) und Uwe Reik (SPD). Das sei am besten in aufgelockerter Atmosphäre möglich. Ein solches Umfeld haben die drei Lokalpolitiker am Samstagabend im „Bädle“ in Eislingen geboten.
Die Veranstalter, die Menschen für Eislingen (MfE), hatten keine Absicht, das Treffen wegen der Furcht vor Corona sein zu lassen. Uwe Reik meinte launig: „Für uns stand nie in Frage, dass wir den Abend wegen Corona absagen. Wir Sozialdemokraten sind anti-monarchistisch. Gekrönte haben bei uns keinen Zutritt, egal ob Häupter oder Viren.“
Eislinger Ampeln in Schwarz-Gelb
Aktuelles Thema ist die Ampelfrau, die es im Juni wie in einigen Großstädten als Zeichen der Gleichberechtigung auch in Eislingen geben soll. Das geht der MfE aber nicht weit genug. In einem Video auf YouTube fordern sie auch Gleichberechtigung bei den Farben der Fußgängerampeln. Die Hälfte der Eislinger Anlagen sollte Rot-Grün und die andere Hälfte Schwarz-Gelb sein. Besonders die CDU hat für diese Forderung allen Grund, denn schwarze Ampeln sieht man nur, wenn sie ausgeschaltet sind, was meist nicht zu einer sinnvollen Verkehrsführung führt.
Durch die Diskussion führte souverän, launig und kurzweilig der legendäre Bundestagsabgeordnete der SPD, Jakob Maria Mierscheid, den Matthias Bolch verkörperte. Damit war die Runde auf dem Podium ausgewogen: Mierscheid und Reik (SPD) sowie Autenrieth und Raisch (CDU). Axel Raisch würdigte Mierscheid: „Wir freuen uns sehr, dass er heute bei MfE mit dabei ist.“
Verkehrslage an der Silcherschule
Im Laufe des Abends ging es dann um kommunalpolitische Themen. Besonders die Müllproblematik und die Integration sorgten für hitzige Debatten. Auch Anliegen von Bürgern, die Ärgernisse ansprachen, wurden diskutiert. Michael Barth vom Elternbeirat der Silcherschule zeigte zusammen mit Schulsprecher Tom Schneider eine Präsentation zur Verkehrssituation in der Schulstraße vor der Silcherschule. Die Musikgruppe Duo Loogisch mit Markus Laux und Ralf Friton spielte passende Lieder zu den diskutierten Themen.
Es zeigte sich, dass auch in weltpolitisch schwierigen Zeiten manche Probleme auch mit Humor behandelt werden können. Bekanntlich trägt Humor dazu bei, Situationen zu entspannen und sozialen Beziehungen zu verbessern. Genau dies gelingt der Initiative um die drei Eislinger Stadträte. Das zeigte die Veranstaltung. „Wir wollen damit die Bräsigkeit in der Kommunalpolitik aufbrechen“, fasste Hans Jörg Autenrieth die Absicht des Abends zusammen. Unter den Gästen waren auch bekannte Gesichter zu sehen, wie Alt-Bürgermeister Günther Frank, der frühere Hauptamtsleiter Eberhard Weiler und einige Stadträte.
Die Initiative wird ein Verein
Die Initiative MfE wurde im Jahr 2015 gegründet. Der erste Bürgeraustausch fand im Mai 2019 statt.
Die Gruppe will eine Initiative für Demokratie, Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Fortschritt sein.
An diesem Sonntag wurde im „Bädle“ in Eislingen der Verein „Menschen für Eislingen“ gegründet.