Viele Menschen in Baden-Württemberg zerbrechen sich derzeit den Kopf über einen möglichen Sommerurlaub in der Türkei, doch erst langsam gibt es ein etwas klareres Bild, wie die Chancen dafür stehen. Die Türkei ist nach Spanien und Italien die Nummer 3 unter den beliebtesten Urlaubsländern der Deutschen. Die Regierung in Ankara erwartet, dass die Bundesregierung ihre weltweite Reisewarnung noch vor den Sommerferien auch für die Türkei aufhebt. Die Türkei sei ab Mitte Juni bereit, Touristen aus dem Ausland zu empfangen, sagte der türkische Botschafter in Berlin, Ali Kemal Aydin. Eine Ausnahme von der Reisewarnung für die Türkei gibt es seit 4. August für die vier Provenzen Antalya, Izmir, Aydin und Mugla.
Corona-Zahlen für die Türkei: So viele Infizierte und Tote gibt es aktuell
In der Türkei leben aktuell etwa 83,1 Millionen Menschen. Nach Angaben der Johns Hopkins Universität, Stand 17. Juni, 7:33 Uhr, sind davon:
- 181.298 Menschen am Coronavirus erkrankt
- 153.379 gelten als wieder genesen
- 4.892 Menschen sind daran gestorben
Wie stehen die Chancen auf Urlaub in der Türkei?
Die Türkei hofft ab Mitte Juni wieder auf Touristen und darauf, dass auch die Reisewarnung für Drittländer bald aufgehoben wird. Präsident Recep Tayyip Erdogan will in den kommenden Tagen mit Kanzlerin Angela Merkel darüber sprechen. Er glaube, dass Touristen, die in die Türkei kommen wollten, nicht daran gehindert werden könnten, sagte er. Die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines wollte ihren internationalen Flugstopp zuletzt am Mittwoch aufheben. Flughäfen und Hotels bereiten sich schon auf ausländische Touristen vor. Die Einrichtungen müssen sich an zahlreiche Richtlinien halten, an Stränden etwa gilt ein Sicherheitsabstand, am Pool gibt es nur abgepackte Handtücher und in Flughäfen und Hotels werden Wärmebildkameras eingesetzt. Die Regierung hat ein Zertifikationsprogramm entwickelt, an dem sich Gastronomen und Hotels freiwillig beteiligen können. Auch deutsche Firmen wie der TÜV Süd stellen Inspektoren.
Türkei Urlauber müssen verpflichtende Corona-Tests selbst bezahlen
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hält Corona-Tests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten für sinnvoll - eine Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen lehnt er jedoch ab. „Wer sich einen Urlaub im Risikogebiet leistet, muss auch den Corona-Test selbst bezahlen“, sagte Montgomery der „Passauer Neuen Presse“ (Freitag).
Zu Hause drohen wegen Corona 14 Tage Quarantäne
Der deutsche Tourismusbeauftragte Thomas Bareiß hatte Ende Mai dem türkischen Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy geantwortet, dass eine Zusammenarbeit mit dem TÜV Vertrauen in Deutschland schaffen könnte. Am Dienstag, 26. Mai, zwischen 18 und 19 Uhr stand Thomas Bareiß übrigens in einem regionalen Live-Chat Rede und Antwort.
Die Bundesregierung hat die Türkei zusammen mit 130 weiteren Ländern am Montag, 15. Juni, als Corona-Risikogebiet eingestuft. Reisende und Urlauber müssen also damit rechnen, bei einer Rückkehr aus dem Land 14 Tage in Quarantäne zu müssen.
Bis 31. August gilt zudem eine verlängerte Reisewarnung des Auswärtigen Amts. Diese stellt kein Verbot dar, sondern ist lediglich eine dringende Empfehlung. Zudem will Außenminister Heiko Maas im Fall einer erneuten Verschärfung keine Rückholaktionen organisieren.
Schengen-Außengrenzen wohl noch bis September geschlossen
Durch die Schließung der Schengen-Außengrenzen bis voraussichtlich September ist im Übrigen die Rückreise für alle erschwert oder sogar blockiert, die nicht die deutsche Staatsbürgerschaft und auch keinen eigenständigen Aufenthaltstitel für die EU besitzen. Vor allem bei Familienangehörigen sollte man größte Vorsicht walten lassen, um nicht über Monate unfreiwillig im Ausland zu stranden. Außerdem müssen alle Papiere möglichst noch mindestens 6 Monate lang gültig sein.