Dem Heininger Bürgermeister Norbert Aufrecht ist es persönlich „zu billig“, eine Stellungnahme gegen die geplante und jetzt ausgesetzte Erhöhung der Durchsatzmenge im Müllheizkraftwerk abzugeben, das zu 90 Prozent auf Heininger Markung liegt. Ihn störe, dass einige Gemeinden in der Umgebung dies tun. Damit distanziert er sich von der Nachbargemeinde Eschenbach. Dort hat Bürgermeister  Thomas Schubert in einem offenen Brief an Landrat und Kreisräte eindringlich gegen eine Erhöhung der Müllverbrennung plädiert. Das entsprach der Stimmung in seinem Gemeinderat. Aufrecht kritisiert auch die Presse: Er lese die positive Seite der angestrebten Vereinbarung von Landkreis und Müllheizkraftwerksbetreiber so gut wie gar nicht.  „Man wird gute Gründe nennen können für eine negative Betrachtung, aber genauso gut für die Müllverbrennung, für die Ökoseite“, erklärte Aufrecht. Er will zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellungnahme des Heininger Gemeinderats herbeiführen. Er hatte vor, seinen Gemeinderat über den Stand der Dinge zu informieren, auch mit der Kenntnis, die er als Mitglied im Müllheizkraftwerks-Beirat hat. Er wollte über den Infoabend des Landkreises berichten. Aber der ist wegen der Bodenproben zur Dioxinbelastung ausgefallen und die ganze Debatte auf Eis gelegt. Eine Diskussion in Heiningen mache erst Sinn, wenn der Landkreis alle Infos aufbereitet habe, so Aufrecht.
Gemeinderat Matthias Kreuzinger (CDU) wollte das Thema trotzdem behandeln, wie es auf der Tagesordnung stand: als Information des Bürgermeisters. „Dass wir mal einen Stand haben. Wir werden darauf angesprochen.“ Doris Röhm (Frauenliste) stimmte dagegen Aufrecht zu: Man solle es verschieben. So sah es die große Mehrheit.

Das ist ein Infokasten