„Er ist ein alter Hase, wenn es um Politik geht. Er weiß einfach, wie man etwas hinbekommt.“ So begrüßte Bundestagsabgeordneter Hermann Färber den Vorsitzenden der CDU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, bei dessen Stippviste im Geislinger Kapellmühlsaal.
Der Unionspolitiker sprach darüber, was in den nächsten vier Jahren auf die Bundesrepublik zukommt. Der Schwerpunkt liege auf der Wirtschaft, die in Baden-Württemberg vor einer großen Herausforderung stehe, etwa – Stichwort Industrie 4.0 – durch den fortschreitenden Prozess der Digitalisierung.
Im Falle der Umsetzung des Bundesverkehrswegeplans in Baden-Württemberg kritisierte Kauder die Landesregierung und Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Beide müssten „in die Hufe kommen, damit wir wissen, wie es mit diesem Thema weitergeht“, sagte der 68-Jährige. Wenn der Bund Geld bereit stelle, sollte man dies auch nutzen.
Schnelleres Internet anzubieten sei im ländlichen Gebiet, etwa um Geislingen, ein weiterer Meilenstein, der erreicht werden müsse, unterstrich Kauder weiter. Auch im Bereich der Altenpflege und der inneren Sicherheit müssten den Worten Taten folgen.
Färber zog eine positive Zwischenbilanz über die Wahlkampfveranstaltungen im Kreis Göppingen. „Politikverdrossenheit, die den Bürgern häufig vorgeworfen wird, gibt es im Kreis nicht“, lobte der Böhmenkircher. Zu manchen Veranstaltungen würden mehr als 400 Gäste kommen.
Bei der anschließenden Diskussionsrunde stellten die Besucher den Politikern Fragen, bei denen es unter anderem um die Verhältnisse zu Polen und Ungarn ging. Beide Länder stemmen sich gegen die Umverteilung von Flüchtlingen. „Wir hatten schon bessere Zeiten in Bezug auf die Zusammenarbeit“, erklärte Kauder, „jedoch muss man immer bedenken, dass dieses Europa das Großartigste ist, was man nach dem Zweiten Weltkrieg politisch hinbekommen hat“.
Die Landtagsabgeordnete Nicole Razavi (CDU) fragte Kauder nach Lösungen in Bezug auf den Abgasskandal. „Die Autoindustrie muss schnellstmöglichst mehr in Elektroautos investieren“, antwortete der – und beendete damit die Gesprächsrunde, um schnell in den Wahlkreis Rottweil zum nächsten Termin zu eilen.