Luis aus der 7. Klasse hätte gern mehr Plätze zum Chillen mit gemütlichen Sofas und Sitzecken, Drittklässler David Spiele zum Auspowern wie Tischkicker, Tischtennis, Dart oder Billard. Lucija (6b) wäre schon mit „sauberen Toiletten und längerem Licht im Sanitärbereich“ zufrieden. Auch eine Mikrowelle, um mitgebrachtes Mittagessen aufwärmen zu können, wäre nicht schlecht. Dazu wünscht sich Rojda aus der 7b Schließfächer für alle Schüler, „um nicht immer alles nach Haus schleppen zu müssen“.
Draußen fände Funda ein Schwimmbad toll. Wenn das nicht geht, reicht auch ein Teich mit Fischen. Alle sind sich einig, dass es einen Garten mit Blumen, Gemüse und Früchten geben soll. „Dann könnten wir die Ernte im Kids Cafe ganz frisch verarbeiten“, schlägt Vanessa aus der 6b vor. Und da ja auch ein „grünes Klassenzimmer“ geplant sei, könnten die Schüler so das Wachstum von Gemüse und Früchten „nicht nur theoretisch im Biologieunterricht, sondern auch in der Praxis sehen“.
Es war ein ganzer Sack voller Ideen, die 20 Schüler der Lonetalschule am Montag dem Amstetter Gemeinderat vorstellten. Sie waren auch gut vorbereitet: Bereits im März hatten sich die 300 Kinder und Jugendlichen im Rahmen eines Schülerforums einen Tag lang Gedanken gemacht, wie ihre Schule nach der grundlegenden Sanierung und Erweiterung aussehen soll. Den Kids war klar, dass „einige Dinge wohl eher Träume sind und nicht alles sinnvoll umsetzbar ist“, wie Karla aus der 6a einräumte. Allerdings wollen die Schüler bei der Verwirklichung ihrer Träume mit anpacken. „Wir können beim Pflanzen von Bäumen und Sträuchern und beim Teichbau helfen“, versicherte Drittklässlerin Paula. „Oder im Kunstunterricht ein Klassenzimmer streichen und im Technikunterricht ein Sofa oder eine Bank für draußen bauen“, ergänzte Mohammed.
Der von Manuela Hagmeier vom sozialen Netzwerk AJA mit einer Powerpoint-Präsentation professionell organisierte Auftritt der Schüler blieb nicht ohne Wirkung bei den Räten. „Schade, dass man das nicht schon vor drei, vier Jahren gemacht hat“, sagte Peter Kaluza. Zumindest ein paar Punkte könne man noch umsetzen. Allerdings solle man damit nicht warten, bis der Bau fertig ist.
„Diese Ausarbeitung sollte man den Architekten um die Ohren hauen. Die sind ganz weit weg, wenn es darum geht, was Kinder wollen“, erinnerte Ulrich Münkle an manche Entscheidung des Gremiums bei der Planung, wo „wir uns von den Architekten einfach zu viel haben aufschwatzen lassen“. Für Heinrich Schmohl war der eindrucksvolle Auftritt der Kinder ein erneuter Beweis für die wertvolle Arbeit von AJA und seiner Leiterin Manuela Hagmeier: „Mit ihr steht und fällt, was in Amstetten für Alt und Jung getan wird“, lobte Schmohl. Der anhaltende Applaus der Kollegen zeigte, dass die derselben Meinung waren. „Nach der Novellierung der Gemeindeordnung sollen Kinder und müssen Jugendliche in die Planungen der Gemeinde einbezogen werden“, hatte Bürgermeister Johannes Raab eingangs festgestellt.
Da das „in Amstetten nicht immer so war“, will der Schultes das nun ändern. Nun sind alle gespannt, ob den Beteuerungen nun auch Taten folgen. Die Schüler sind jedenfalls bereit: „Nun liegt es in Ihrer Hand, wie wir als Schüler in die weitere Planung und die Arbeiten integriert werden“, stellte Antonia aus der 6a zum Schluss der Präsentation im Namen aller Schüler fest. „Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit“, bot Antonia am Ende routiniert an.