Auf einem Parkplatz in Gosbach wurde Ende September 2022 ein damals 45-Jähriger mit einem Hammer angegriffen. Der zunächst unbekannte Täter attackierte den 45-Jährigen auf einem Parkplatz in den frühen Morgenstunden in Gosbach, hieß es in der Mitteilung der Polizei. Durch umfangreiche Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Ulm und Kriminalpolizei erhärtete sich der Verdacht gegen den 33-Jährigen. Hinter der Tat stehen offenbar ein Streit über eine heimliche Beziehung und das Buhlen um Aufmerksamkeit.

Versuchter Mord: Verhandlung nach Angriff mit Hammer

Jetzt wird das Landgericht über eine Anklage der Staatsanwaltschaft Ulm vom 07.02.2023 gegen den 33-jährigen Angeklagten entscheiden, am Dienstag, 4. April 2023 hat der Prozess begonnen. Der Angeklagte soll Ende September 2022 in Bad Ditzenbach dem getrennt lebenden Ehemann seiner Freundin mehrmals auf den Kopf geschlagen haben. Der Hammer soll laut einer Mitteilung des Landgerichts Ulm infolge der Schläge in zwei Teile gebrochen sein. Daraufhin soll der Angeklagte von dem 46-Jährigen abgelassen und sich von der Tatörtlichkeit entfernt haben. Der 46-Jährige soll eine Platzwunde am Kopf sowie eine Fingerfraktur erlitten haben. „Der Angeklagte soll heimtückisch gehandelt haben, weshalb die Anklage von versuchtem Mord ausgeht. Tateinheitlich hierzu wirft die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten gefährliche Körperverletzung vor“, so steht es in der Mitteilung weiter.

Mann mit Hammer angegriffen: So lief der Prozessauftakt

Den Angriff am frühen Morgen gestand der 33-Jährige beim Prozessauftakt. Er habe den 46-Jährigen verletzen wollen - nicht töten. „Irgendwann habe ich Panik bekommen und realisiert, was ich da mache“, sagte er. Daraufhin habe er den Hammer weggeworfen. Ob das Werkzeug dabei zerbrach oder schon vorher, wisse er nicht.
Mit der Frau des Opfers habe der Beschuldigte damals eine heimliche Beziehung geführt, schilderte er. Er habe sie aber nicht mehr verheimlichen wollen. Um dieses Ziel zu erreichen, hatte er sich bereits vor dem Überfall auf den Ehemann einiges einfallen lassen.

Mutmaßlicher Täter hat seine Frau offenbar belogen

Er tischte der Frau nach eigenen Angaben Lügengeschichten auf: Erst habe er von Drohbriefen gegen ihn berichtet, dann von einem Angriff auf ihn. Den Ehemann habe er schließlich überfallen, um zu sehen, wie die Frau reagiert.
Auch danach hörten die Lügengeschichten nicht auf. Um zu wissen, ob sich die Frau auch derart um ihn sorgen würde wie um ihren getrennt leben Ehemann, erfand der Angeklagte laut eigener Aussage sogar noch eine Entführung. Das Urteil wird Ende April erwartet.

Angeklagter in Untersuchungshaft

Der Angeklagte befindet sich in Untersuchungshaft. Der 46-Jährige hat sich dem Verfahren als Nebenkläger angeschlossen. Den Vorsitz der Kammer führt Vorsitzender Richter am Landgericht Wolfgang Tresenreiter, richterliche Beisitzer sind Richterin am Landgericht Hanna Eckert und Richterin am Landge-richt Julia Kühn. Derzeit sind folgende Sitzungstage vor der 3. Großen Strafkammer als Schwurgericht vorgesehen:
  • Dienstag, 04.04.2023, 08.30 Uhr, (3 Zeugen und 2 Sachverständige)
  • Dienstag, 11.04.2023, 08.30 Uhr, (3 Zeugen)
  • Freitag, 14.04.2023, 08.30 Uhr
  • Dienstag, 18.04.2023, 8.30 Uhr
  • Freitag, 28.04.2023, 8.30 Uhr