Die Bonpflicht, die seit 1.1.20 gilt, verärgert viele Händler und auch umweltbewusste Kunden. Unternehmer und Gastronom Ludwig Heer, Technologie-Experte Tobias Kiessling und Giulia Siegel, die unter anderem als Model und DJane bekannt ist, haben eine papierlose Alternative entwickelt: Das schwäbisch-bayerische Start-up beschäftigt sich seit zwei Jahren mit der Entwicklung eines Mini-Computers namens GreenBill, mit dem Unternehmen Belege für ihre Kunden digitalisieren können, heißt es in einer Pressemitteilung.

Digitaler Kassenbon: So funktioniert GreenBill

Die GreenBill-Box wird an die Kasse oder ins LAN-Netz eingebunden, wodurch ein digitaler Beleg ausgestellt und auf einem Tablet angezeigt wird. Auf diesem kann der Kunde aus mehreren Optionen wählen: Über das Scannen des QR-Codes erscheint der Beleg als PDF auf dem Handy, lässt sich per E-Mail versenden, an der Kasse ausdrucken oder komplett ablehnen. Dazu benötigt man keine App oder Registrierung und muss der Mitteilung zufolge keine persönlichen Daten preisgeben. Umtausch und Reklamationen sind auch nach Wochen möglich.
Mit GreenBill können sich Unternehmen Kassenbonrollen sparen, machen die Entwickler klar. Die Box eigne sich für Handelsbetriebe, in denen Bezahlvorgänge schnell abgewickelt werden müssen. Das System lässt sich auch für Spesenabrechnungen nutzen, Bewirtungsbelege können digital an die Buchhaltung weitergeleitet werden.

Abläufe in Restaurant Alte Post in Kuchen digitalisiert

Die Idee zu GreenBill kam Ludwig Heer im Arbeitsalltag: In seinem Restaurant Alte Post in Kuchen hat er alle Betriebsabläufe digitalisiert und nutzt GreenBill seit vier Monaten. Um jedem Kunden einen Kassenbon auszustellen, fehlte eine digitale Lösung – also entwickelte er sie selbst. „Wir hätten zur Erfüllung der Bonpflicht monatlich mehr als 5000 Belege auf Papier drucken müssen“, macht der Gastronom deutlich. „Das ist weder zeitgemäß, noch umweltfreundlich.“

Bonpflicht: Kunden wollen keinen gedruckten Kassenbon

Kunden nehmen das Angebot gut an, berichtet Heer im Gespräch mit der GEISLINGER ZEITUNG: Nur noch drei Prozent der Gäste in der Alten Post wünschten einen gedruckten Kassenbon. GreenBill sei auch für ältere Menschen unkompliziert nutzbar.

Start-up mit Ludwig Heer: Giulia Siegel für Marketing zuständig

Ludwig Heer, der seit 2006 Unternehmer ist, bekommt Unterstützung von seiner Lebensgefährtin Giulia Siegel. Sie hat die gestalterische Leitung inne, kümmert sich um Marketing sowie Networking. Tobias Kiessling ist für die technische Umsetzung verantwortlich.

Diese Restaurants und Läden nutzen GreenBill bereits

GreenBill ist in der Region nicht nur in der Alten Post in Kuchen im Einsatz, sondern bisher auch im Lago Hotel & Restaurant am See in Ulm, im Restaurant Burg Stauffeneck in Salach, im Designer-Store Offline in Göppingen sowie im Gasthaus Zur Linde in Stuttgart.

Vorstellung des Start-up auf der Intergastra in Stuttgart

Am Samstag, 15.2.20, wird GreenBill auf der Stuttgarter Messe Intergastra präsentiert und in den Markt eingeführt. Vertrieben wird das digitale System sowohl im Direktvertrieb als auch über Kassensystemanbieter.