Entsetzte Reaktionen hat die Meldung der Polizei über Gaffer nach einem tödlichen Unfall am Dienstag auf der A 8 bei Burgau hervorgerufen. Dort war ein 59-jähriger Motorradfahrer kurz nach 9 Uhr mit seiner Maschine zwischen Günzburg und Burgau aus ungeklärter Ursache gestürzt und gegen die Leitplanke geprallt. Er starb noch an der Unfallstelle. Dass kurz nach dem Unglück der Fahrer eines Lastwagens, der im Stau stand, aus seinem Führerhaus stieg, zur Unfallstelle lief und die Ersthelfer bei der Versorgung des Sterbenden filmte, sei nicht nur eine Straftat: „Es ist unangebracht, respektlos und pietätlos“, schreibt das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West auf Facebook. Zu dem Beitrag gehört eine schwarze Anzeige und der Hinweis: „Die Würde des Menschen ist untastbar – auch nach dem Tod“. Die Kommentare zu dem Post der Polizei sind entsprechend: „Da fällt einem nichts mehr ein.“ „Unfassbar.“ „Da kann man nur noch den Kopfschütteln.“ Die Polizei stellt klar, dass der Gaffer vor Ort zur Rede gestellt und sein Smartphone sichergestellt wurde. Zudem wird er angezeigt wegen des Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung und der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen.
Eine anderer Lkw-Fahrer soll in dem Rückstau Autofahrer genötigt haben, indem er sie am Vorbeifahren hinderte, berichtete die Polizei. Hierzu sei der Tankzug jeweils nach links gezogen, als Autofahrer langsam vorbeifahren wollten.