Der Arbeitskreis Asyl in Zell ist ein starkes Team. Er betreut derzeit 43 Personen – sieben Familien, fünf Einzelpersonen und 24 Kinder. Für jede Familie gibt es einen Familienpaten, der in ständigem Kontakt mit der Familie steht. Das berichteten Michael Gregorg und Sylvia Schürfeld im Gemeinderat. Der Familienpate hilft bei der Ausstattung der Familie mit Möbeln und Kleidung, beim Ausfüllen von Anträgen und Behördengängen. Je nach Thema wird ein weiteres Mitglied des Arbeitskreises hinzugezogen. Gregorg und Schürfeld verdeutlichten: Dank dieser Beratung und Begleitung hätten die Flüchtlinge die deutsche Bürokratie bewältigen können und manchen falschen Vertrag nicht abgeschlossen.
Gute Erfolge sieht auch das Deutschlernteam um Malte Koos. Zwischenzeitlich könnten sich alle Geflüchteten auf Deutsch verständigen. Besondere Herausforderungen hatte auch das Gesundheitsteam: Drei Schwangerschaften von geflüchteten Frauen  einschließlich der Nachsorge der Neugeborenen wollten begleitet sein. Der Arbeitskreis sei in solchen Fällen rund um die Uhr erreichbar und begleite die Geflüchteten bei Arzt- und Krankenhausbesuchen.
Von den 24 Kindern gehen viele zur Schule. Bei allen Fragen, die sich dabei auftun, hilft der Arbeitskreis weiter. Bei Hausaufgaben auch. Dafür gibt es sogar ehemalige Lehrerinnen.
Besonderen Erfolg meldet der Arbeitskreis bei der Arbeitsvermittlung von Flüchtlingen. Fast zehn Männer hätten mit Hilfe der Ehrenamtlichen unbefristete Arbeitsverhältnisse bekommen, teilweise bei Zeller Firmen. Ein weiterer junger Mann strebe im Herbst ein Architekturstudium an.
Der Treffpunkt in der Kirchheimer Straße ist wertvoll. Er ist der Platz für Sprachkurse und Lernbetreuung, für das Frauenfrühstück und sonstige Treffen. Darauf kann jetzt auch die neue Integrationsmanagerin zurückgreifen, um die sich der Verband Raum Bad Boll bemüht hat. Sie bietet vor Ort wöchentlich Sprechstunde.
Bei aller Freude um das Erreichte berichteten die Sprecher des Arbeitskreises auch von einer Familie, die sich mit den Lebensbedingungen in Deutschland schwer tue. Sie habe starkes Heimweh.  Auch sei es für Familienväter nicht so leicht, möglichst schnell eine Arbeit zu finden, weil sie ja kein Deutsch könnten. Wer einen Sprachkurs besuche, könne nicht gleichzeitig arbeiten.
Der Gemeinderat zeigte sich laut einer Pressemitteilung stark beeindruckt von dem Bericht. Alle Fraktionen und Bürgermeister Werner Link dankten dem Arbeitskreis. „Alleine hätte die Gemeinde das Thema nicht bewältigen können“, so Link.

Info Nächstes Treffen des Arbeitskreises Asyl ist am 23. Oktober um 19 Uhr im Dachgeschoss des Rathauses.