Drei Männer aus Ellwangen und Jagstzell müssen sich derzeit vor dem Landgericht Ellwangen wegen Drogenhandels verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, mehrmals Marihuana, Kokain und Amphetamin von Frankfurt nach Ellwangen befördert und dort verkauft zu haben. Die vergangenen beiden regulär angesetzten Verhandlungstage schafften etwas Klarheit, der Prozess wird am Montag, 2. März, fortgesetzt.

Polizei hörte Telefongespräche ab

Zwei Beamte schilderten vor Gericht, wie sie auf das Trio aufmerksam wurden. Ein Mann, der den Ermittlern ins Netz gegangen war, belastete zunächst einen 32-jährigen Maschinenfahrer aus Ellwangen. Nachdem sich der Verdacht gegen ihn erhärtete, führten die Beamten eine Telefonüberwachung durch. Dabei redete der Verdächtige unter anderem darüber, sich „nicht mehr von den Jungs im Goldrain abziehen lassen“ zu wollen – vermutlich der 30- und der 31-Jährige, die in diesen Tagen vor Gericht stehen.
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Rauschgift in Ellwangen und Jagstzell
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Ellwangen/Jagstzell
Der Ellwanger und eine 28-jährige Mutter aus Gmünd wurden observiert. Bei einem Beschaffungskauf in Frankfurt folgte die Festnahme. Der Polizei lieferten die beiden Hinweise auf die drei derzeit Angeklagten. Der 32-Jährige gab an, nur Geschäfte mit den „Goldrainjungs“ gemacht zu haben. Um Schulden zu begleichen, erledigte er Kurierfahrten. So kam der Kontakt nach Frankfurt zustande. Nach einem Streit hätte er dann sein „eigenes Ding“ gemacht. Im Prozess verweigerte er die Aussage.

Gericht lädt Drogenhändler aus Frankfurt vor

Die Aussagen der Beamten brachten vor Gericht einen neuen Akteur ins Spiel, einen Kontaktmann aus Frankfurt. Ladung und Akteneinsicht könnten sich aus ermittlungstaktischen Gründen seitens der Polizei und der Staatsanwaltschaft Frankfurt schwer gestalten. Auf Drängen der Verteidiger ordnete Richter Gerhard Ilg dennoch eine durch die Polizei sichergestellte Ladung an – fraglich ist jedoch, ob der Mann nicht bereits untergetaucht ist. Die Telefonüberwachung zeigte, dass die Händler aus Frankfurt bereits ahnten, dass ihnen die Polizei auf den Fersen ist.