Die Stadt Schelklingen will, dass der Kreis bis in einigen Jahren die Abfallentsorgung erledigt. Das hat eine Mehrheit der Stadträte gestern Abend entschieden. Jürgen Haas (SPD) sprach wichtige Dinge im Abfallbereich an, die mit einer kreisweiten Lösung besser umgesetzt werden könnten. Heinz Zeiher (CDU) sagte, seine Fraktion habe sich sehr viele Gedanken über die Entscheidung gemacht. Es sei aber sicher so, dass die Gesetze verschärft würden. Dann bräuchte etwa der Recyclinghof Umbauten. Es sei besser, wenn die Abfallangelegenheiten dann beim Kreis angesiedelt seien.

Strobl: „Blick in die Glaskugel“

Kritisch äußerte sich Michael Strobl (Freie Wähler): Die Stadt wisse nicht, welche Kosten künftig auf sie zukommen werden. Das könne ein Riesen-Problem werden. Jetzt für eine Übertragung der Aufgaben an den Kreis zu stimmen, sei wie ein „Blick in eine Glaskugel“.
Ebenso skeptisch äußerte sich Werner Meixner (CDU): Es sei ein Blanko-Freifahrtschein, was dem Kreis da gegeben werden. Keiner könne zu jetzigen Zeitpunkt sagen, welche Lösung der Kreis anstrebe. Er sei sich sicher, das die Kosten steigen werden, sagte Meixner. „Die Zeche zahlt der Bürger.“ Meixher kritisierte auch einen offenen Brief, den das Entsorgungsunternehmen Braig an die Stadt und die Stadträte geschrieben hatte. Darin plädiert das Unternehmen dafür, die bisherige dezentrale Lösung beizubehalten. Der Brief sei „emotional überzogen und inhaltlich schwach“, sagte Meixner.
Achim Stelzer-Roncoletta (SPD) sagte, dass die Stadt durch eine Übertragung der Aufgaben an den Kreis ihre Autonomie verliere. Die Stadt müsse sich ihre Entscheidungsfreiheit behalten.
Thomas Tolksdorf (SPD) war für die Übertragung der Aufgaben an den Kreis. Er habe mit Kollegen aus dem Kreis Biberach diskutiert, wo der Landkreis schon lange die Abfallentsorgung übernommen habe. Das klappt dort problemlos. Der Kreis habe einen Vertrauensvorschuss verdient. Hans Merkle (Freie Wähler) sagte dagegen, dass der Alb-Donau-Kreis nicht gerade vorbildlich sei als Entsorger. Über die Deponie Steinwerk in Schelklingen gebe es etwa nicht ausreichend Informationen. Die Stadt habe keinen Einfluss mehr, wenn sie die Entsorgung abgebe.

Ruckh: Komplexe Rechtslage

Zum Schluss plädierte Bürgermeister Ruckh noch einmal dafür, die Abfallentsorgung an den Kreis zu übertragen. Die Rechtslage werde immer komplexer, es sei besser, dass der Landkreis  dies übernehme. 20 Gremiumsmitglieder stimmten schließlich für die Rückübertragung an den Kreis. Josef Schmid und Werner Meixner, Achim Stelzer-Roncoletta und Hans Merkle stimmten dagegen. Michael Strobl, Artur Geiselhart sowie Rolf Sontheimer enthielten sich.

Schelklinger klagen über seltsamen Lärm

Gehämmer Ein Stahlgehämmer sei derzeit in Schelklingen zu hören. Oft bis in die Abendstunden, teils sogar bis Mitternacht halte dieser Lärm an. Das berichtete Paul Glökler (CDU) gestern Abend in der Gemeinderatssitzung. Bürger hätten sich bei ihm darüber beklagt. Es sei zu vermuten, dass die Geräusche von der Baustelle von Heidelberg Cement stammen. Dort wird, wie berichtet, derzeit für mehr als 100 Millionen Euro eine neue Ofenanlage samt einem 140 Meter hohen Wärmetauscherturm errichtet. Ob die Stadtverwaltung darüber etwas Näheres wisse, fragte Glökler. Seien so Arbeiten auch so spät in der Nacht noch erlaubt?
Anfrage Auch der Stadtverwaltung sei der Lärm zu Ohren gekommen – im wahrsten Sinne des Wortes, antwortete Bürgermeister Ulrich Ruckh. Man habe daraufhin eine Anfrage beim Landratsamt gestellt, wie die Vorgaben für die Arbeiten auf der Baustelle sind. Mit einer Antwort rechne er bis Ende der Woche, sagte Ruckh. ben