Im Liebherr-Werk Ehingen wird eine neue Investition vorbereitet. Es geht um den Bau einer Werksniederlassung Süd, in der Liebherr für seine Kunden aus dem Süden Service, Werkstatt und Reparaturen, Ersatzteilversorgung und Außendienst zusammenfassen will. Die Standortsuche läuft schon seit einiger Zeit, in einer Betriebsversammlung im Werk Ehingen sind dazu auch Kriterien genannt worden: 60.000 bis 100.000 Quadratmeter Fläche, möglichst verkehrsgünstig.
„Ja, es gibt Überlegungen in diese Richtung“, bestätigt Unternehmenssprecher Wolfgang Beringer auf Anfrage. „Ein Standort relativ werksnah wäre schön.“ Die Kriterien für die Suche ergeben sich nach Angaben Beringers aus den Anforderungen durch die Produkte, also Mobil- und Raupenkrane, für die die Zufahrt gut möglich sein muss, was bestimmte Höhen- und Gewichtsbegrenzungen ausschließt und eine bestimmte Infrastruktur voraussetzt.
Standort für Kunden aus dem Süden fehlt
Bisher hat das Liebherr-Werk Ehingen in Alt Bork bei Berlin und in Oberhausen Sterkrade Werksniederlassungen speziell für den Service für die Kunden aus dem Osten und Westen. Was fehlt, ist ein entsprechender Standort für die Kunden aus dem Süden. Dabei stehe der Gesamtumfang der künftigen Nutzungen noch nicht fest, erklärt Beringer: „Auf jeden Fall wollen wir dort reparieren.“ Könnte die Reparatur aus dem jetzigen Werk ausgesiedelt werden, brächte dies neue Möglichkeiten für die Arrondierung von Produktion und Abnahme der Krane an der Wolfsgurgel. Dort ist Liebherr 50 Jahre nach der Gründung des Werks in Ehingen mit jetzt knapp 900.000 Quadratmeter Grund und 240.000 Quadratmeter Hallenfläche mit den aktuell laufenden Erweiterungen bald ans Ende seiner Möglichkeiten gekommen.
Das ist aber nicht der einzige Grund: „Wir machen uns Gedanken, wie wir unsere gute Position absichern und was an Investitionen notwendig ist, um unsere Marktführerschaft weiter ausbauen können“, sagt Beringer. „Dabei überprüfen wir mehrere Möglichkeiten, insbesondere auch, wie wir uns im After-Sales-Bereich noch besser aufstellen können. Es gibt aber bisher noch keine konkreten Entscheidungen.“
Erste Gespräche laufen
Und auch noch keinen festen zeitlichen Fahrplan. Dafür aber erste Gespräche mit Grundstückseigentümern auch im Bereich des Industriegebiets Berg, wo Liebherr Möglichkeiten sondiert haben soll.
Auch die Stadt Ehingen weiß um das Vorhaben, wie Oberbürgermeister Alexander Baumann erklärt. „Ich hoffe, dass es gelingt, diese Investition von Liebherr nach Ehingen zu holen“, sagt Baumann, der die Stadt in einer möglichen Standortkonkurrenz gut aufgestellt sieht: „Wir haben der Geschäftsführung des Liebherr- Werks Ehingen ein Angebot nach ihren Wünschen machen können und auch gemacht.“ Im Industriegebiet in Berg habe die Stadt entsprechende Flächen und einen rechtskräftigen Bebauungsplan. „Wir haben das Interesse der Stadt bekundet und darauf hingewiesen, dass Baurecht besteht“, sagt der OB. Das sieht er als einen ganz wichtigen Punkt.
50
Jahre sind vergangen seit Gründung des Liebherr-Werks Ehingen 1969. Heute sind bei dem Weltmarktführer für Mobilkrane rund 3500 Mitarbeiter beschäftigt.