Wer ist Hase? Und wo ist Schnuffele? Autofahrer im Raum Ehingen wurden in den vergangenen Tagen Zeugen einer ungewöhnlichen Beziehungspflege: Auf der B 465 an der Kreisgrenze zwischen Sontheim und Ingerkingen und auf der Straße zwischen Rottenacker und Unterstadion fanden sich große rote Herzen, die Fragen aufwerfen. Warum hier? Beides sind „Hochgeschwindigkeitsstrecken“, wo man sich nicht so einfach mal zum Malen niederlassen kann, Und wer ist M.? Gilt die Liebeserklärung einer Frau oder einem Mann? Und hängen die beiden zusammen? Die Farben und der Stil sprechen dafür. Vielleicht hat der Urheber auch gleich zwei Eisen im Feuer? Ein Schnuffele und einen Hasen. Wer kann das schon ausschließen? Die Straßenmeisterei fand das übrigens gar nicht romantisch und hat das Schnuffele gleich wieder entfernt.

In Rot und Grün

Gekommen, um zu bleiben, sind zwei Mainzelmännchen. Ein rotes und ein grünes. Ob nun Anton, Berti, Conni, Det, Edi oder Fritzchen Vorbild standen für die beiden Figuren an der neuen Fußgängerampel an der Spitalstraße, weiß vermutlich nicht einmal Stadtbaumeister Andreas Erwerle, von dem die Idee stammt, an dieser vorwiegend von Schülern der Michel-Buck-Schule frequentierten Ampel eine etwas fröhlichere Figur leuchten zu lassen. Das ist möglich, seit im November 2016 in Mainz eine erste Mainzelmännchen-Ampel in Betrieb gegangen ist. Mit seiner typischen Jakobinermütze regelt jetzt ein Vertreter der 1963 gegründeten Gartenzwerg-Bande den Fußgängerverkehr in der Spitalstraße. Als Ampelmann, den es aus einer Hochburg der rheinischen Fassenacht ins schwäbisch-alemannische Narrenzentrum Ehingen verschlagen hat. Weitere Übernahmen sind nicht geplant: Ehingen wie es singt und lacht wird es zumindest vorerst nicht geben.

Lana ist das 500. Baby

Die Ehinger Frauenklinik wird das Jahr 2017 wohl wieder als ein sehr kinderreiches abschließen. Auf den Tag genau wie im Vorjahr ist gestern, am 22. September, das 500. Baby auf die Welt gekommen. Um 4.49 Uhr ist Lana Celine auf die Welt gekommen; Hebamme Barbara Maier und Ärztin Nareen Salih haben der Mutter Sandra Stanischa bei der Geburt ihrer Tochter geholfen. 3250 Gramm schwer, 52 Zentimeter groß und selbst­verständlich wunderschön hat sie in den Armen ihrer Mutter den Fototermin als Jubiläumskind der Klinik verschlafen. Dafür steht der Mutter die Freude über den Familienzuwachs ins Gesicht geschrieben. „Bisher ist sie sehr chillig, das war ich von unserem Sohn so nicht gewohnt“. Tom ist knapp zwei und auch der Grund, weshalb sich Sandra und Stefan Stanischa wieder für Ehingen als Geburtsort entschieden haben. „Wir haben uns bei der ersten Geburt schon so gut hier aufgehoben gefühlt. Vor allem die Ruhe beim Stillen, die durch das babyfreundliche Krankenhaus und den Besucherraum entsteht, wollte ich für Lana auch wieder haben“ sagt Sandra Stanischa. Über das Wochenende wird Lana noch die Ruhe im Krankenhaus genießen, bevor sie voraussichtlich am Montag zuhause nach Öpfingen darf. Im Krankenhaus blickt das Geburtstean unterdessen Richtung Jahresende: 2016 waren es schließlich 725 Kinder, die in Ehingen auf die Welt gekommen sind, so viele wie noch nie.

Mit allen Sinnen genießen

Außergewöhnlich viel los war gestern im Eingangsbereich des Ehinger Seniorenheims. Wie Carola Fromm von der Leitung erklärt, gab es aus Anlass der Woche der Demenz eine Veranstaltung, die darauf aufmerksam machen sollte, wie unterschiedlich die Krankheit sein kann. Im Seniorenzentrum Ehingen gab es dshalb gestern eine Veranstaltung, bei der alle fünf Sinne angesprochen werden sollten. Mit Mitarbeiter aus dem Betreuungsteam konnten die Bewohner musizieren und singen (hören), die teilweise selbst gebastelten Musikinstrumente benutzen (fühlen und sehen), einer Geschichte über das hohe Alter lauschen und sich beim Sitztanz mit einer eigens einstudierten Choreographie bewegen. Im Wägele des Seniorenzentrums konnten sie zudem die selbst gemachten Mini Donuts genießen (schmecken und riechen). „Die Sinnesanregung ist ein Angebot speziell für unsere dementen Bewohner gewesen, weil wir diese ganz besonders gut über Emotionen und sinnliche Erlebnisse erreichen können“ erklärt Carola Fromm.

Mahnung aus Ungarn

Aus der Vojvodina meldet sich Dr. Wolf Brzoska zu Wort. Der Ehinger Gemeinderat der Freien und Motor des Partnerschaftsvereins mit Esztergom ist aktuell wieder in Ungarn und hat dabei auch die autonome Provinz nördlich von Save und Donau besucht, die zur Republik Serbien gehört, in der aber auch viele Minderheiten wie Deutsche, Ungarn, Slowaken, Kroaten und Rumänen leben. Der in Ehingen unvergessene Martin Butter kam aus der gelegentlich auch Batschka genannten Gegend, schreibt Brzoska und beklagt, dass die europäische Politik sich um die Vojvodina mit ihren fruchtbaren Lössböden viel zu wenig kümmere.