Der Fachkräftemangel rücke immer mehr in den Blick. Dies war eines der Themen bei einem Besuch von Marcel Emmerich, Bundestagsabgeordneter der Grünen, Susanne Wucher aus dem Kreisvorstand der Grünen im Alb-Donau-Kreis sowie Götz Maier, Geschäftsführer Südwestmetall, bei der Oberdischinger Firma Bareiss Prüfgerätebau.
Bareiss stellt hochpräzise Prüfgeräte her. Oliver Wirth leitet seit 2017 gemeinsam mit Katrin Shen in dritter Generation das Unternehmen. Bei einem Rundgang durch die Produktionsstätte haben die Besucher die vielen Einsatzmöglichkeiten der Prüfgeräte kennengelernt, heißt es in einer Mitteilung der Firma. Von Dichtungsringen bis zu Obst, Gemüse, Spielzeug über Kosmetik oder Pharma-Artikel – die Bandbreite der Prüfgeräte reiche in alle Branchen hinein. Das 2019 gebaute Firmengebäude verfüge über Photovoltaik und Wärmepumpen und steuere mit Energierückgewinnungssystemen in Richtung CO2-Neutralität. Bislang habe Bareiss zwei bis drei Ausbildungsplätze pro Jahr besetzten können. 2022 kam erstmalig ein dualer Studienplatz hinzu.
Mit Emmerich haben Wirth, der seit Oktober Vorsitzender der Südwestmetall-Bezirksgruppe Ulm ist, und Maier erörtert, wie der Standort Deutschland für Fachkräfte interessanter gemacht werden kann. Das Problem werde mit Zuwanderung allein nicht gelöst werden können, heißt es in der Mitteilung. Die Wirtschaft müsse durch Digitalisierung gezielt für die Zukunft ausgerichtet werden. Dies gelte auch für die Verwaltung, um Genehmigungsverfahren zu vereinfachen.
„Politik muss Rahmen schaffen“
Um die deutsche Industrie konkurrenzfähig zu halten, müsse die Politik geeignete Rahmenbedingungen schaffen. Augenmaß bei der Umsetzung von EU-Richtlinien walten zu lassen und auf europäischer Ebene Einfluss auf neue Gesetze und Richtlinien zu nehmen, sei wichtig, berichtet Wirth mit Blick etwa auf das anstehende Lieferkettengesetz sowie das Hinweisgeberschutzgesetz. Unternehmen würden hierdurch nicht nur finanziell, sondern auch mit erhöhtem Personalbedarf belastet. Dies führe zu Arbeitskräftemangel an anderer Stelle. Neue Gesetzentwürfe zum Verbot bestimmter Stoffe stellten den Einsatz vieler Hochleistungs-Dichtungselemente in Frage, berichtet Wirth. Dies betreffe auch Alltagsgegenstände wie teflonbeschichtete Pfannen und vieles mehr.
Wirth betont die Wichtigkeit von Austausch zwischen Politik und Wirtschaft: „Nur durch unseren Kontakt können Bedürfnisse aufgezeigt und Handlungsvorschläge gemeinsam erarbeitet werden.“