Nachdem er seinen 27. Haushaltsplan in Oberdischingen ausführlich vorgestellt hatte, sagte Robert Fiderer Dankesworte. Es war nämlich der letzte, den der Kämmerer erarbeitet und erläutert hatte, Ende Mai wird er sich in den Ruhestand verabschieden. Das Lob seines Chefs, Bürgermeister Fritz Nägele, und der Beifall des Gemeinderats waren dem bald Scheidenden gewiss.
Größte Investition in diesem Jahr, hatte Fiderer berichtet, wird die Umgestaltung des Kanzleigebäudes im Rahmen der Ortskernsanierung sein. Für den Einbau von Registratur- und Archivräumen im Rathaus, Schloßplatz 9, und die Verlegung der Gemeindebedarfsräume ins gegenüberliegende Haus Schloßplatz 8, das dazu grundlegend saniert wird, fallen insgesamt 1,3 Millionen Euro an. Der Zuschuss aus dem Landessanierungsprogramm beträgt 535 000 Euro, vom Ausgleichstock kommen weitere 230 000, die Gemeinde muss weitere 535 000 Euro beisteuern.
Für die Verlegung der Backbone-Trasse zur Breitbandversorgung rechnet der Kämmerer mit insgesamt 510 000 Euro. Diese Aufgabe könne die Gemeinde aber nur schultern, wenn die beantragten Zuschüsse – 267 000 Euro aus der Fachförderung, 160 000 aus dem Ausgleichstock – gewährt würden. Die beschlossene Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik schlägt mit 73 000 Euro zu Buche.
Die Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt ist mit 155 000 Euro vergleichsweise gering. Dies liege an Mehrausgaben und Mindereinnahmen im Verwaltungshaushalt.  So wird vom Land weniger Förderung für den Kindergarten erwartet, weil weniger Kinder betreut werden, es fallen 40 000 Euro Planungskosten an, vor allem fürs geplante neue Baugebiet „Nord“. Zum großen Teil fielen die Mehrausgaben jedoch einmalig im Jahr 2017 an, sagte Fiderer.
Um den Vermögenshaushalt auszugleichen, sollen 562 000 Euro aus der Rücklage entnommen werden. Diese beträgt dann zum Jahresende noch 104 000 Euro; der Schuldenstand im Gemeindehaushalt beträgt zum Jahresende rund 464 000 Euro, 226 pro Einwohner. Dies liegt vor allem an den Darlehen von 600 000 Euro, das 2014 für die energetische Sanierung der Schulgebäude aufgenommen wurde, das aber sehr zinsgünstig ist.
Am Ende stellte Robert Fiderer große Zahlen dar: Gut 2,8 Millionen betragen die Verbindlichkeiten von Gemeindehaushalt, Wasser und Abwasser – bei Investitionen von 26,9 Millionen in den vergangenen 20 Jahren. Der Haushalt sei stets ohne Schieflagen ausgekommen, niemals habe der Gemeinderat einen seiner Haushaltsentwürfe „zerrupft“.