Die Münsinger Ortsgruppe des Vereins für Deutsche Schäferhunde veranstaltet vom 27. bis 29. Juli die Landesmeisterschaften und feiert damit zugleich ihr 70-jähriges Bestehen. Nach den Veranstaltungen 2015 und 2016 wird die Landesmeisterschaft in diesem Jahr also wieder bei der Ortsgruppe Münsingen ausgetragen. Seit der Gründung befindet sich der Übungsplatz auf dem Münsinger Hungerberg. In den 1950er Jahren wurde das erste Vereinsheim erstellt, das heute noch als Geräteraum dient. Anfang der 70er-Jahre wurde dann mit viel Eigenleistung der Mitglieder das jetzige Vereinsheim erstellt. In den letzten Jahren wurden Sanitärräume modernisiert und im vergangenen Herbst das  Dach erneuert.
Seit jeher ist Münsingen auch regelmäßiger Austragungsort für überregionale Veranstaltungen wie zum Beispiel Polizeimeisterschaften, Zuchtschauen, zweimal Landeszuchtschau, Bundes- und Landesleistungshüten, Jugend- und Juniorenmeisterschaften, Jugendzeltlager und nun zum dritten Mal die Landesmeisterschaften.
 Diese Landesmeisterschaft ist gleichzeitig die Qualifikationsprüfung zur Bundessiegerprüfung, der Deutschen Meisterschaft. Insgesamt haben sich 36 Teams aus der Landesgruppe Württemberg zu dieser Veranstaltung qualifiziert, teilte der Schäferhundeverein mit. Dabei mussten die Teams bei Ortsgruppen Prüfungen mit einer Mindestpunktzahl ablegen und darüber hinaus noch einen überregionalen Pokalwettkampf erfolgreich bestreiten.
Bei der Prüfung starten alle Teilnehmer in der Höchststufe IPO 3. Die Prüfung setzt sich aus drei Abteilungen zusammen. In jeder Abteilung kann die Höchstpunktzahl von 100 erreicht werden. Bei der Fährtenarbeit wird von einer fremden Person eine Fährte von mindestens 600 Schritten gelegt, die vier Winkel von etwa 90 Grad aufweisen muss. Die Person legt dabei drei kleine Gegenstände ab, die der Hund bei der Suche auffinden soll. Die Fährte liegt mindestens eine Stunde bevor der Hund dann auf die Suche geht. Als Fährtengelände wurden Wiesen im Bereich von Hundersingen ausgewählt, die von den dortigen Landwirten für diese Veranstaltung zur Verfügung gestellt werden. Als Richterin in dieser Abteilung fungiert die Landesgruppenvorsitzende Christine Lasser.
Die beiden weiteren Teilprüfungen werden auf dem Sportplatz des SC Trailfingen durchgeführt. In der Abteilung B müssen die Teams zeigen, dass sie möglichst viele Übungen wie „Bei Fuß gehen“, „Apportieren“ oder die Kommandos „Sitz, Platz und Steh“ möglichst perfekt eingeübt haben. In diesem Bereich konnte Jens Fischbach aus Rheinland-Pfalz als Richter gewonnen werden. Der erfahrene und erfolgreiche Hundesportler wird auch bei der Deutschen Meisterschaft diesen Teilbereich richten.
 Im Bereich Schutzdienst wird der Hund von seinem Hundeführer oder seiner Hundeführerin zuerst auf die Suche nach einem sogenannten Scheintäter geschickt, der sich in einem Versteck aufhält. Hat der Hund diesen Scheintäter gefunden, zeigt er es durch Verbellen an. Anschließend wird der Hund einen Fluchtversuch durch Zupacken am Schutzärmel verhindern. Im weiteren Verlauf wird vom Hund hohe Konzentration und absoluter Gehorsam erwartet. Ein Angriff wird verhindert und der Hund muss auf Kommando sofort ablassen. Wildes Zubeißen oder Nichtablassen wird mit Disqualifikation bestraft. Dabei wird der Hund nicht, wie immer wieder landläufig von Nichtexperten behauptet wird, auf den Menschen abgerichtet, sondern lernt von Anfang an, über Beutetrieb, den Schutzärmel als Beute oder Siegestrophäe kennen, heißt es in der Mitteilung der Hundesportler weiter. Diese, oft als Königsdisziplin bezeichnete Abteilung wird durch den Ausbildungswart der Landesgruppe Daniele Strazzeri beurteilt.
Wer dann am Ende auf dem Podest steht oder sich für die Bundessiegerprüfung qualifiziert, braucht neben Geschick und Können sicher auch das nötige Glück bei dieser zweitägigen Veranstaltung am Wochenende, deren Schirmherrschaft der Münsinger Bürgermeister Mike Münzing übernommen hat.

Zeitplan für die Landesmeisterschaft

Die Meisterschaften der Hundesportler starten am Freitag, 27. Juli, um 9 Uhr mit Trainingsmöglichkeiten, die bis 17 Uhr geboten werden. Von 17 bis 18 Uhr ist das Meldebüro zur Abgabe der Papiere geöffnet. Um 18.30 Uhr ist Probeschutzdienst, um 19 Uhr der Beginn der Auslosung.
Am Samstag und Sonntag, 28. und 29. Juli, beginnen die Vorführungen und die Fährtenarbeit jeweils um 8 Uhr. Die Siegerehrung am Sonntag ist für 17 Uhr angesetzt – falls läufige Hündinnen starten wird es voraussichtlich 18 Uhr.