In Zeiten der Corona-Pandemie sind Schutzmaterialien, insbesondere Gesichtsmasken in Arztpraxen und Krankenhäusern nach wie vor ein knappes und mittlerweile auch teures Gut. Alleine für das deutsche Gesundheitswesen geht man von einem Jahresbedarf von 450 Millionen FFP-2-Masken aus.
Auch die Crailsheimer McKee-Zahnarztpraxis, Zahnärztin R. Olivia Dietrich, betreibt nach eigenen Angaben einen hohen Aufwand, um den Bedarf an Schutzausrüstung und speziell an Schutzmasken zu decken, welche die Mitarbeiter vor Covid  schützen sollen. „Umso hellhöriger wurde sie, als sie erfuhr, dass ein Unternehmen aus Obersontheim, die VMS Maschinenbau, zusammen mit dem Haller Softwareunternehmen von  Marcel Krull, einen mobilen Prototypen entwickelt hat, mit dem OP-, Stoff- und FFP-Masken sterilisiert werden können.“ Das schreibt die Praxis in einer Pressemitteilung. Der sogenannte Maskpatron biete ein sicheres Verfahren, um alle drei Maskentypen wiederaufzubereiten und zu sterilisieren.
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Vorgang dauert 30 Minuten

Von dem Sterilisierungsprozess wollte sich Diederich selbst ein Bild machen. Und so stattete sie  VMS Maschinenbau einen Besuch ab. Dabei erklärte ihr einer der beiden Geschäftsführer, Markus Kröger, den gesamten Prozess anhand verschiedener Maskentypen: Das Verfahren beruht auf Wasserstoffperoxid (H2O2), einer stabilen Flüssigverbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff. In der neu entwickelten Maschine  wird dies verdampft und mit steriler Heißluft auf die Masken geblasen. Der gesamte Vorgang dauert circa 30 Minuten. In dieser Zeit lassen sich in der kleinen Serienausfertigung der Maschine bis zu 50 OP-, Stoff- und FFP-Masken keimfrei machen.
In mehreren Prüfverfahren habe das SGS-Fresenius-Institut die Entkeimung der Masken bestätigt und nachgewiesen, dass Erreger von Covid-19, aber auch andere Krankheitserreger, mit diesem völlig neuen Verfahren sicher abgetötet werden. In weiteren Prüfverfahren habe das Institut Valitech bestätigt, dass alle drei Maskentypen nach mehrfacher Behandlung ihre Eigenschaften hinsichtlich Partikel-Rückhaltevermögen und Atmungsaktivität beibehalten hätten.

Überzeugende Argumente

„Die nachgewiesene sichere Entkeimung der Masken, sowie der nachgewiesene Erhalt der  Maskeneigenschaften, selbst nach mehrfacher Sterilisierung, sind Argumente, die mich und meine Praxiskollegen überzeugt haben“, sagte Diederich. Bei dem hohen täglichen Bedarf an Masken und sonstiger Schutzausrüstung spiele nicht nur der Preis, sondern auch der zu betreibende Aufwand, die Ausrüstung zu beschaffen, eine große Rolle. Zudem sei der Umwelt geholfen, wenn aus einem Einwegartikel wie einer OP- oder FFP-Maske ein Mehrwegartikel gemacht werden könne. Durch den „Maskpatron“ sei die Schutzausrüstung schnell griffbereit „und wir sind unabhängiger vom Maskenmarkt“.
Diederich fügt hinzu: „Wir sind die erste Zahnarztpraxis in der Region, die ihre Masken durch dieses neuartige Verfahren sterilisieren lässt. Ich kann dieses, bei all den sich daraus ergebenden Vorteilen, allen Kollegen und allen sonstigen medizinischen Einrichtungen empfehlen und ans Herz legen.“ Gerne sei sie bereit, Kollegen und sonstigen Interessierten Auskunft zu ihren Erfahrungen hinsichtlich dieses Sterilisierungsverfahrens zu geben.“
„Nachdem alle Test und Prüfverfahren erfolgreich abgeschlossen wurden, soll der ,Maskpatron’ zeitnah in Serie hergestellt werden“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Dann will die Firma VMS nicht nur die Sterilisierung anbieten, sondern die mobilen Maschinen auch verkaufen oder vermieten.
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