Wichtige und zukunftsträchtige Projekte der Gemeinde Schnelldorf wolle man in der aktuellen Sitzung in Angriff nehmen, versprach Bürgermeister Tobias Strauß dem neu konstituierten Gemeinderat der Kommune. Aber es zeigte sich erneut, dass bedeutsame Entscheidungen zunächst vertagt werden müssen.
Mit dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan „An der Rothenburger Straße III“ sollte der Investor Ströbel Bau GmbH aus Spielbach die Möglichkeit erhalten, auf einer Fläche von 0,56 Hektar südlich einer Fensterfabrik drei Mehrfamilienhäuser zu errichten. Als Vertreterin des Investors stellte sich Hildegard Ströbel den Fragen der Schnelldorfer Gemeinderäte.
Bedenken im Gremium
Die äußere Gestaltung sei an die vorhandenen Gebäude des Typs „Bergenie“ angepasst, sagte sie. Die innere Aufteilung in Wohneinheiten werde man während der Bauzeit den Bedürfnissen des Wohnungsmarktes anpassen. Der Trend gehe zu kleineren Einheiten wie Zwei-Zimmer-Wohnungen.
Durch die räumliche Nähe zum Altenwohnheim rechne man mit älteren Bewohnern, die dann auch die dortigen Gemeinschaftseinrichtungen nutzen könnten. Ihr Hinweis, man habe dieses Vorhaben ja schon vor zwei Jahren ausführlich erörtert, überzeugte die neuen Gemeinderäte nicht.
Die ortsbildprägenden Bäume entlang der Straße möchte Michael Ulrich von der Fraktion Unabhängige Bürger (UB) erhalten. Caroline Ludwig-Schönig (UB) regte den Bau einer Tiefgarage statt der geplanten 84 Parkplätze an. Dienstältere Räte wie Bernd Glasauer (UB) und Eberhard Held sahen Probleme bei der Einhaltung der baurechtlichen Vorschriften. Wilhelm Hintermeier (CSU) fragte schließlich nach, ob der Anlieger im Westen des Planungsgebiets sein Einvernehmen gegeben habe. Bürgermeister Tobias Strauß beendete die Diskussion mit dem Hinweis, man müsse doch froh sein, dass Schnelldorf einen Investor habe. Um strittige Fragen zu klären, vertagte er die Abstimmung. In Verbindung damit wurde auch nicht über die Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde abgestimmt.
Weitere Beschlüsse aus dem GR Schnelldorf
Der Bedarf an Krippenplätzen für die Kleinkinder hatte den Gemeinderat ebenfalls schon mehrfach beschäftigt. Letztendlich hatte man in der Ausweisung eines „Sondergebietes Kindertageseinrichtung Schwalbengasse“ eine Lösung gefunden. Jörg Bierwagen vom Ingenieurbüro Christofori & Partner GbR erläuterte in groben Zügen die künftige Gestaltung des Gebietes. Wegen der Nähe zu den Sportanlagen habe das Landratsamt aus immissionsrechtlichen Gründen zu einer gesonderten Bauleitplanung geraten. Kurt Braun (FWG) kritisierte die großzügige Straßenführung im Westen des Gebäudes. Diese Art der Erschließung sei wohl noch aus dem älteren Bebauungsplan übernommen worden, für die Kindertagesstätte aber unnötig. Diese Fläche solle man lieber für eine künftige Erweiterung zurückhalten, meinte er. Auch Bürgermeister Strauß stellte noch Diskussionsbedarf fest und ließ nur über den geänderten Umgriff und die Neubenennung des „Bebauungsplans Schwalbengasse“ abstimmen. Der Rat billigte dies einstimmig.
Einstimmig abgelehnt wurde schließlich auch eine Anfrage zur Stellplatznutzung vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Grimmschwinden. Damit das Landratsamt die Umnutzung einer Scheune zur Gaststätte genehmigt, hätte der Antragsteller zusätzliche Parkplätze benötigt. Darüber hinaus seien aber bei diesem Antrag auch noch „viele Sachen zu klären“, kommentierte Bürgermeister Strauß das Bauvorhaben. Mit großer Mehrheit gebilligt wurde dagegen der Bau von 2 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von je 750 KW auf Grundstücken der Gemarkung Wildenholz am Autobahnkreuz A6 und A7.