Fanny ist in anderen Umständen. Und sie ist ein bisschen nervös. Damit sich die 20 Monate alte trächtige Limpurgerin nicht unnötig aufregt, wird sie von Gerd Nicklas und Wilfried Kraft aus Heuchlingen mit einem Sichtschutz auf den Augen und begleitet von einem jungen Stallgefährten zum Ausstellungsort geführt. Dort warten bereits die Brettheimer Kindergartenkinder, die Viertklässler und drei Kälber von Susanne und Martin Dörr aus Herbertshausen.
Vor allem aber guckt das wichtigste Rind des Tages neugierig in die Runde: 14 Monate alt und schon ein stattlicher Limpurger Weideochse, mithin Angehöriger der ältesten Rinderrasse des Landes, die in der Landwehr wertgeschätzt und beim Viehmarkt stolz präsentiert wird. Zu diesem Zeitpunkt wissen nur die Besitzer des Tiers, Rainer und Max Hollenbach aus Kleinansbach, was das Tier auf die Waage bringt. Alle anderen müssen schätzen.
Kirchberg Weihnachtsmarkt in der mittelalterlichen Stadt
Beim Vieh- und Weihnachtsmarkt trifft man Freunde und Bekannte
Das ist natürlich ein Thema beim Vieh- und Weihnachtsmarkt in Brettheim. Vor allem aber geht es darum, Freunde und Bekannte zu treffen, ein bisschen an den Ständen zu stöbern, die Backwaren der Landfrauen zu genießen oder ein wärmendes Marktwässerle.
Und dann kündigt auch schon lautes Gebimmel den Weihnachtsmann an, der nicht von ungefähr Ähnlichkeiten mit Ortsvorsteher Reiner Groß aufweist. So ein bisschen politisch wird er, dieser rauschebärtige Weihnachtsmann, sinniert über die Klimaneutralität der Rentiere und alter Deutz-Traktoren und fragt sich mit Blick auf die an Freitagen auf die Straße gehenden Jugendlichen, wie die Brettheimer Mittwochs-Treffen genannt werden könnten. Immerhin gebe es auch hier ein großes Anliegen: „Wir hier in Brettheim demonstrieren heute dafür, die Tradition aufrechtzuerhalten.“
Advent Weihnachtsmarkt in Blaufelden
In Brettheim werden ganz viele Geschenke verteilt
Was so ein echter Hohenloher Nikolaus ist, hat auch einen ganzen Sack Geschenke dabei. Für die singenden Kinder natürlich. Und für diejenigen, die sich das ganze Jahr über für Brettheim einsetzen oder als Ehrengäste begrüßt werden. Das Bürgermeister-Ehepaar Siegfried Gröner und Sylvia Hähnle-Gröner wird bedacht, die stellvertretenden Bürgermeisterinnen Gisela Stahl und Susanne Nicklas-Bach, Thomas Pittner vom Bund der Selbstständigen (BDS) und Winfried Stahl für die Raiffeisenbank Schrozberg-Rot am See, Pfarrer Michael Sarembe, der frühere Abgeordnete Dr. Friedrich Bullinger und der frühere Ortsvorsteher Fritz Braun – für ihn gibt’s ein ganz besonderes Schorle-Glas –, zudem Landfrau Margit Kleinhenz.
Volker Schüttler vom Sportverein und der Reubacher Ortsvorsteher Heiko Reinhardt nahmen Gartengeräte zum fleißigen Gebrauch entgegen. Auch der neue Synodale Markus Ehrmann, Lothar Mühlenstedt vom Maschinenring, „Schnelldorf-Vertreterin“ Tina-Hofmann-Meyer und Tierarzt Dr. Wolfgang Schork freuen sich über einen überwiegend süßen Gruß aus der Landwehr-Metropole – wie Brettheim bei dieser Gelegenheit gern genannt wird.
Der Vormittag ist stets von den ganz Jungen und von den Ruheständlern bestimmt, je älter der Tag wird, desto mehr Besucher kommen zum Feiern. Sie nutzen das Angebot der Gewerbetreibenden, besuchen Willi Strohmaier und Elsmarie Schmidt, die ihre Museen öffnen, und natürlich gucken sie sich das Rind der Hollenbachs an. 235, so viele wie nie zuvor, haben heuer das Gewicht des Tieres geschätzt, ebenfalls ein Rekord ist die Zahl derer, die richtig liegen: Sechs Gäste haben 401 Kilo getippt. Der Hauptpreis muss ausgelost werden.
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