Außer Frage steht, dass Crailsheim eine neue Bodenpolitik braucht. Sie soll ökologisch vertretbar, sozial gerecht und ökonomisch effizient sein – ein nicht gerade kleiner Anspruch. Klar ist deshalb auch, dass es Zeit für die Erstellung des neuen Konzepts braucht. Tatsache ist aber auch, dass der Gemeinderat schon wieder zwei Jahre über das Thema redet, ohne so recht voranzukommen. Und wieder droht die Gefahr, ähnlich wie bei der Stadthalle, dass ein wichtiges Thema zerredet wird.
Vorgestern hat ein Experte dem Stadtparlament aufgezeigt, welcher Weg in angemessener Zeit zum Ziel führt. Und die Frage steht drängender denn je im Raum, weshalb es in Crailsheim nicht vorangeht. Seit einem halben Jahr schafft es der CDU-Antrag auf Einführung einer Sozialquote nicht auf die Tagesordnung des Stadtparlaments, und auch dem Wunsch des SPD-Stadtrates Wolfgang Ansel, das Rathaus möge „ein Paket bis Weihnachten“ schnüren, wusste die Verwaltungsspitze vorgestern wortreich entgegenzutreten.
Es ist ja durchaus nachvollziehbar, dass weder Oberbürgermeister Michl noch Baubürgermeister Holl große Lust verspüren, in ihrer restlichen Amtszeit noch große Themen anzupacken, aber die Amtszeit der Stadträte dauert noch ein bisschen. Also: Warum eigentlich lässt sich der Gemeinderat so hinhalten?