Es ist mittlerweile zur Tradition geworden, dass die Schüler der Eugen-Grimminger-Schule am 27. Januar, dem Gedenktag der Befreiung von Ausschwitz, vom vertrauten Unterrichtsablauf abweichen und sich Projekten widmen. Auf diese Weise gedenken sie des Namengebers ihrer Schule und besinnen sich auf seine grundlegende Botschaft: Mensch sein und Menschheit üben.
Der Eugen-Grimminger-Tag hat seit Jahren einen festen Rahmen: Er beginnt morgens in der Aula mit einer Präsentation über das Leben und Wirken Eugen Grimmingers sowie einer Ansprache der Schulleiterin. Den Abschluss bildet ein Sprechspiel, das Hannes Hartleitner mit großem Einsatz mit den Schülern des sozialwissenschaftlichen Gymnasiums einübt. Die harte Arbeit trug auch in diesem Jahr Früchte: Alle anwesenden Schüler und Lehrer sowie die eingeladenen Gäste, die Vertreter des Arbeitskreises „Weiße Rose“ und der Großneffe von Eugen Grimminger, Hartmut Pietzker, waren mitgerissen von der Collage über die letzten Jahre der Familie Grimminger.
Nach Brettheim und Nürnberg
Zwischen dem Rahmenprogramm für alle Schüler machten sich mehrere Klassen auf den Weg zu den Orten des nationalsozialistischen Unrechts. Eine Klasse verbrachte den Tag in der Erinnerungsstätte „Die Männer von Brettheim“. Andere Gruppen besuchten das Dokumentationszentrum in Nürnberg. Die Flüchtlinge der Willkommensklassen folgten den Spuren Eugen Grimmingers und seiner Frau Jenny durch Crailsheim.
Kunstworkshop und Friedhof
Crailsheims Stadtarchivar Folker Förtsch hatte zuvor Schülerinnen ausgebildet, die nun Gruppen durch die Stadt führen können. Es gab auch Klassen, die sich mit den Naturwissenschaften im Dritten Reich beschäftigten, an einem Kunstworkshop über die „Weiße Rose“ teilnahmen oder den jüdischen Friedhof in Crailsheim besuchten.